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Meditativ
Eine Woche lang experimentelles Musiktheater aus verschiedenen europ�ischen
L�ndern, das gibt es bereits zum vierten Mal bei der "6 Tage Oper" in
D�sseldorf zu erleben. Ziel ist es, unterschiedliche K�nste - � la Mortierscher
"Kreationen" sozusagen - miteinander zu verbinden, so auch beim belgischen
Beitrag von Muziektheater Transparant und Zonzo Compagnie aus Antwerpen.
Monteverdis Madrigal "Sestina" gab der Produktion ihren Namen, zuvor erklangen
noch dessen "Trionfo della Morte" und "Hor che ciel".
Hans Op de Beeck nutze das Industriehallenambiente geschickt f�r seine
B�hnenkonzeption. Im Mittelpunkt: eine Leinwand, die vielleicht zur Entt�uschung
Vieler keine aufwendige Videoinstallation bot, sondern die nicht gerade
leicht lesbaren Madrigaltexte vor einem schwarz-wei�en Natur-Hintergrund
aus Wald, Wolken und Wasser pr�sentierte. In Kombination mit den zeitlupenhaften
Bewegungen der Akteure und dem sparsam eingesetzten B�hnenlicht schuf
Wouter Van Looy (Konzept) aber eine durchaus anregende, meditative Atmosph�re.
Dazu bei trug sicher auch der zun�chst nicht gesungene, sondern dezent
gesprochene erste Teil, das "Trionfo della Morte".
Dem Canto Rubino, bestehend aus Elise Caluwaerts (Sopran), Nora Tabbush
(Sopran), Elena Pozhidaeva (Alt), Dick Vandaele (Tenor) und Jorge-Gaston
Sister (Bass), vermittelten einen ausgezeichneten Monteverdi-Sound, kompetent
unterst�tzt von Jan Van Outyve (Laute) und Andrea De Carlo (Gambe).
Das Premierenpublikum erlebte eine Festival-Atmosph�re mit allem, was
dazu geh�rt, manchmal aber nicht dazu geh�ren sollte: Ein kaum auffindbarer
Spielort (wo bleibt die Anfahrtsbeschreibung auf der Festival-Website?),
eine 30-min�tige Verz�gerung aufgrund der Versp�tung eines aus Belgien
angereisten Busses, aber auch sympathische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
sowie exzellente (und vor allem kostenlose) Verpflegung. Klasse! (cd) |
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