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DEKORATIV
Die headline der Theaterzeitung stimmt
das Publikum von Donizettis "Pasquale" auf "kurzweilig und witzig" ein
- und kurzweilig wird's, aber der Witz eher d�rftig. Doch was kann einem
Opernhaus besseres passieren, als einer traumhaft sch�nen S�ngerin mit
bezauberndem Koloratur-Sopran mittels opulenter Dekoration zu einem faszinierenden
Auftritt zu verhelfen?!
Gian Maurizio Fercioni kleidet seinen Star in schmeichelnde Gew�nder von
lasziv-selbstbewusster Erotik und dekoriert die B�hne mit Versatzst�cken
aus der Schicki-Micki-Kunstszene.
Die Inszenierungsidee Tobias Richters bleibt nach spektakul�rem Anlauf
im Beliebigen und langweilt durch permanente Pseudo-gags und lahme Personenf�hrung.
Viel Aufwand mit wenig Bedeutung, operett�s.
Doch im Mittelpunkt steht mit der Norina Marlis Petersens der Star, um
den herum sich alles andere dekoriert: Alexander Joel dirigiert die Duisburger
Symphoniker mit elanvollem Donizetti-Klang und das gut aufgelegte Ensemble
mit Peter Nikolaus Kante als "tumber" Pasquale und Heikki Kilpel�inen
sowie Valeriy Serkin als intrigante Malatesta und Ernesto begleitet die
extravagante Marlis Petersen hingebungsvoll.
Die lockere Show gef�llt dem Publikum au�erordentlich, das au�erdem zwei
Pausen zur angeregten Kommunikation nutzen kann. (frs)
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