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Fakten zur Aufführung 

EUROPERAS 3+4
(John Cage)
15. Februar 2001 (Premiere)

Deutsche Oper am Rhein - Theater Duisburg

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HOMMAGE

Ob simultaner Opernf�hrer, musikalisches ready-made, k�nstlerische Grenz�berschreitung, Selbstreferenz der Oper, S�ngerInnen-Tortur, multimediales Musiktheater oder musikalische Krisen-Kommunikation: John Cages Europeras 3+4 mit dem konkurrierenden, alternativen, supplementierenden und integrierenden Show down von Schellack-Kl�ngen, Klavier-Impressionen, Lichteffekten und solistischem Gesang geraten zu einer Hommage an 400 Jahre Oper und die durch keine technischen Manipulationen besiegbare Faszination des Opern-Gesangs.
Auf der B�hne des Theaters agieren sechs junge S�ngerinnen Cordula Berner, Tobias Hieronimi, Byoung-Ho June, Christa Ratzenb�ck, Joan Ribalta, Viola Zimmermann), zwei Pianisten und f�nf Bediener von "Phonographen". Die Last der Performance liegt bei den S�ngern: gegen die Platten-Kl�nge und rudiment�ren Liszt-Fragmente vom Piano singen sie ihre Arien a capella - auch gegeneinander! Das hat bisweilen den Charakter w�ster Katerphonie, bisweilen provoziert es die Situation eines Quiz � la: Welche Melodie wird gespielt? Das S�ngerensemble steht diesen H�rtetest makellos durch, vermittelt vor allem im zweiten Teil die "F�lle des Wohlklangs", obsiegt �ber die technischen Manipulationen - doch am Ende ist Giglis "Faust-Arie" zu h�ren: aus dem archaischen Gerausche der Uralt-Technik bleiben die menschlichen T�ne als emotional bewegender Kern.
Hermann Schneider hat als Inszenator mit wenigen Mitteln optimalen Effekt erzielt! Das Publikum - ebenfalls auf der B�hne plaziert - h�lt die akustische Maltr�tierung durch, begreift den kontroversen Prozess und applaudiert schlie�lich allen Beteiligten lang und herzlich. (frs)