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Fakten zur Aufführung 

EUGEN ONEGIN
(Pjotr Tschaikowskij)
19. September 2000

Twentse Schouwburg Enschede, Nationale Reisopera

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AUSWEGLOSE HOFFNUNGSLOSIGKEITEN

Peter Konwitschny inszeniert nicht zum ersten Mal f�r die vivide Nationale Reisopera der Niederlande: zuletzt La Bohème, jetzt Eugen Onegin. Und er machte aus Tschaikowskys "Lyrischen Szenen" Puschkins Drama der ausweglosen Hoffnungslosikgkeiten - allerdings mit postmoderner Ironie und genialen theatralen Mitteln. Wann hat man je einen so fesselnden "Onegin" gesehen!
Johannes Leiackers B�hne zeigt Bilder namenloser Einsamkeiten, mit h�chster immanenter Spannung, wie man es aus Begmann-Filmen kennt. Tatjana entwickelt aus einem B�cherrondell ihre diffizilen Beziehungen nach au�en, sch�tzt ihre Werte vor der realen Bedrohung. Der Inszenierung geht es nicht um die "Lyrik", nicht um romantische Sentimentalit�ten - es geht um Metaphern postmoderner Befindlichken.
Dieses hochreflektierte Konzept lebt in jedem Moment auf der B�hne: Das Ensemble nutzt die Einheit von Zeit und Raum zu sensiblem Spiel und Gesang: die Ruhe und das Vertrauen des F�rsten Gremin verk�rpert Zelotes Edmund Toliver voll resignativer Kraft; Jean-Luc Chaignaud ist ein illusionsloser Onegin, stimmlich bravour�s; Daniel Kirchs Tenor als Lenski merkt man die Anstrengungen zu sehr an - doch Sienad Mulhern ist eine suchende, zum Scheitern verurteilte Tatjana mit einem biegsam-weichen, Dramatik nicht meidenden Sopran!
Lawrence Renes animiert Het Gelders Orkest zu packenden Kl�ngen, weit weg vom h�ufig gepflegten Konversations-Stil des missverstandenen Tschaikowskij.
Das Enscheder Publikum honorierte dieses au�ergew�hnliche Opernereignis mit standing ovations und anhaltendem Applaus! (frs)