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Fakten zur Aufführung 

DER FREISCH�TZ
(Carl Maria von Weber)
24. Mai 2003 (Premiere)

Nationale Reisopera
(Enschede)

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Märchenhaft

Im Vorhangspalt ist als Prolog eine Mini-Puppenb�hne zu sehen, nach der Ouvert�re �ffnet sich der Blick auf eine gro�e Puppenb�hne mit zwei riesigen Naturg�ttern als flankierende S�ulen mit einer naiven ambivalent gut/b�sen Natur dazwischen: das Bild der M�rchen und der Volksb�cher des 17. Jahrhunderts wird lebendig. John Ottos B�hnenbild variiert diesen faszinierenden approach brillant.

Dementsprechend orientiert sich Marcel Sijms phantasievolle Inszenierung an den historischen Vorgaben des Volksglaubens: Samiel und Eremit als gespiegelter b�ser und guter Engel; "das Volks" freundlich und wild wie der �sterreichische Krampus; Agathe und Max unter dem nicht zu beeinflussenden Diktat der "Natur", Kaspar wird am Ende verziehen - die Natur �bt ihre Gerechtigkeit.

In den entsprechend naiven Kost�men von George Souglides f�hlen sich fulminant aktiver Chor (Robbert van Steijn) und ein aufgekratztes Solisten-Ensemble sichtlich wohl und lassen ein Feuerwerk der M�rchen- und Volksb�chertradition los - ganz im Sinne Webers und der ambivalenten M�chte der Romantik. Christiane Libor gl�nzt als ungemein klangreine Agathe; Machteld Baumans gibt ein stimmlich perfekt-munteres �nnchen; Arnold Bezuyen gibt mit seiner s�ngerischen power einen heldentenoralen Max par excellence, Thomas Jesatho l�sst mit seinem Bariton einen durchaus ambivalenten Kaspar kraftvoll h�ren - und die "kleinen Rollen" sind allesamt hochkompetent besetzt!

Das Orkest van het Oosten steigert sich unter dem wunderbar aufmerksamen Ed Spanjaard zu einem kongenialen Weber-Klang - romantisch gebrochen, voller authentischem Gef�hl, aber auch das Verst�rende emotional zum Klingen bringend.

Bereits beim �ffnen des Vorhangs erhebt sich das Auditorium in der Enscheder Schouwburg; der ideologieferne Zugriff auf historische Authentizit�t mit optischen Assoziationsm�glichkeiten, engagiertem Spiel, hochmotivierten S�ngern und ausdrucksstarker Musik begl�ckt ein aufgeschlossenes Publikum! (frs)


Foto: © Hermann und Clärchen Baus