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Fakten zur Aufführung 

LUISA MILLER
(Giuseppe Verdi)
24. Februar 2001

Aalto-Theater Essen

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EIN ENGEL IM PANOPTIKUM

Ein absolut ungew�hnlich spielsicheres und stimmkompetentes Ensemble lassen Essens "Luisa Miller" zu einem Opernfest ersten Ranges werden. Die toscahafte Elena Mosuc beeindruckt mit der emotionalen Intensit�t ihres expressiven Soprans, einem hochkultivierten Legato und einem einschmeichelnden Timbre. Mikhail Dawidoff gibt einen pur-liebenden Rodolfo: ein hinrei�ender Spinto-Tenor mit Durchschlagskraft und viel Italianita. Spitze Almas Svilpa als paranoischer Intrigant Wurm und geradezu sensationell Marcel Rosca und Karoly Szilagy als die beiden manisch selbsts�chtigen V�ter.
Stefan Soltesz leitet die Essener Philharmoniker wie gewohnt hoch engagiert mit enormem Tempogef�hl im Interesse der S�nger. Er beweist die musikalische Qualit�t dieses wenig gespielten stilbildenden Werks zwischen den Risorgeomento-Opern und den gro�en Erfolgen Rigoletto und Traviata.
Dieter Richter baute f�r Dietrich Hilsdorfs revolutionsaggressive Inszenierung ein ad�quates B�hnenbild: intimes Arme-Leute-Verlie� in riesiger industrieller Schlachthalle.
Luisa bewegt sich nach Hilsdorf - Schiller hin, Verdi her - sowohl im Feld absolutistischer Gewalt als auch in einem Panoptikum intriganter, neurotischer und egomaner Kretins. Das wird optisch und darstellerisch mit Betonung extensiver K�rperlichkeit plakativ umgesetzt - erreicht mit seinen Verweisen auf klassische Filmtechniken aber nicht die Tiefenschichten menschlichen Miterlebens. Der Auftritt einer viersp�nnigen Pferdekutsche ist spektakul�r - wann sah man jemals vier lebende Pferde auf einer B�hne?!
Das Publikum im regelm��ig ausverkauften Essener Haus reagiert enthusiastisch, gar mit standing ovations; ein Fest auch f�r Novizen im neu entdeckten Opern-Kult. (frs)