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Schlicht
Die Galerie der Zentralbibliothek Essen verweist auf die gro�en Entw�rfe
der Industrie-Architektur. Sie vermittelt am Fu� einer monumentalen Treppe
den Ozeanriesen-Eindruck mit Blick auf dar�berliegende Promenaden- und
Oberdecks. Davor eine schwarz verkleidete B�hne. Die szenischen Voraussetzungen
sind geschaffen, die Story des "Ozeanpianisten" hat ihren imagin�ren Raum.
Doch was dann geschieht, verdient den Mantel des Schweigens - wenn es
denn nicht all zu schlecht w�re, was geschieht:
Gerd Lisken am Klavier unterstreicht die elementare Geschichte mit sp�rlichem
Spiel, l�sst jegliche Inspiration vermissen, weicht auf Zitat-Variationen
g�ngiger Musiken aus und vermittelt auch nicht den Hauch dramatischer
Spannung.
Florian Lisken rezitiert den gesamten Barrico-Text auswendig in 100 Minuten:
sprachlich ohne Faszination, ohne das Lakonische des Textes zu vermitteln
wie ein �berbeanspruchter Schauspiel-Eleve - von einer dramaturgisch reflektierten
Adaption der Barrico-Version ganz zu schweigen. "Das Buch ist das Buch,
das St�ck ist das St�ck" - diese Eco-Weisheit ist den beiden hoffnungslos
scheiternden Protagonisten unbekannt.
Ein ungemein h�fliches Publikum nimmt die armselige Darbietung cool zur
Kenntnis, freut sich offensichtlich eher kultig am erwarteten Barrico-Text.
(frs) |
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