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Komik à la Tschechow
William Waltons Extravaganza (so lautet dessen selbst gew�hlter Untertitel)
"Der B�r" ist in der Tat eine Groteske mit unvergleichlicher Komik. Und
die wurde im kleinen Haus des Musiktheaters im Revier gekonnt und pointiert
in Szene gesetzt.
Bettina Lell konzentrierte ihre Regie auf die handelnden Personen und
brachte dadurch die listig berechneten Dialoge bestens zur Geltung. Zudem
wurde die kleine B�hne von Kathrin Michels nicht mit gro� angelegten Prospekten
und �berm��ig vielen Requisiten �berfrachtet. Im Mittelpunkt stand vielmehr
eine sehr augenf�llige Konstruktion von chaotisch �ber- und nebeneinander
gestapelten St�hlen, die im Verlaufe des kurzen Einakters immer h�ufiger
zu Opfern von Popovas und Smirnovs eruptiven Gef�hlsausbr�chen wurden.
Der junge Dirigent Askan Geisler gewann f�r seine musikalische Einstudierung
und Leitung der Neuen Philharmonie Westfalen im Rahmen dieser Produktion
zu Recht den F�rderpreis der Akademie Musiktheater heute, der im Anschluss
an die Vorstellung �berreicht wurde. Geisler arbeitete die Details in
Waltons Partitur feinsinnig heraus und erzeugte somit eine gr��t m�gliche
Intensit�t der dicht angelegten Komposition.
In �berragender Kammerspiel-Laune auch die drei Akteure: Anna Agathonos
als Popova, Nyle P. Wolfe als Smirnov und Joachim Gabriel Maa� als Diener
Luka harmonierten pr�chtig, nutzten die r�umliche N�he zum Publikum f�r
eine wirksame Gestik und Mimik.
Wenn auch das kleine Haus nicht bis auf den letzten Platz gef�llt war
(was unter anderem daran lag, dass nebenan im gro�en Haus ein ziemlich
gut besuchter Rigoletto gespielt wurde), so hatten die anwesenden Zuschauer
doch sichtlich Spa� an der Sache. Aufgeschlossen, aufmerksam, begeisterungsf�hig
- so w�nscht man sich das Publikum eigentlich immer! (cd) |
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