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BRILLANTER WITZ
Berlioz op�ra comique verst�rte 1862
die Pariser Opern-Routine. In Gelsenkirchen wird aus dem herb-komischen
Liebesdrama eine brillant-witzige Persiflage auf den Orchesterbetrieb
(Donizettis Viva la Mamma ist dagegen ein lauer Spa�!). Immo Karaman verlegt
die Handlung in eine Orchesterprobe (Dramaturgie Wiebke Hetmanek), Benedikt
und Beatrice sind lebensnah sch�chtern und giftig, das Orchester wird
zum Abbild individuellen Handelns im Musikermilieu.
Im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier entwickelt Stephanie Nobis
eine animierende Spielfl�che mit Orchester auf der B�hne und �berdimensionalen
Elementen klassischer Musikinstrumente - hoch kommunikativ!
Samuel B�chli konterkariert ganz im Sinne Berlioz' die g�ngigen Musikklischees,
findet mit den lebhaften Musikern der Neuen Philharmonie Westfalen die
richtigen Tonf�lle f�r die witzig skizzierten Rollen. Dazu agiert ein
hinrei�ender Chor!
Das Ensemble verspr�ht brillanten Witz, bew�ltigt darstellerisch verbl�ffende
Slapstick-Einlagen voller Situationskomik, verliert dabei nie das Bewusstsein
f�r detailliert-subtile Gesangskunst: Anke Sieloff und James McLean als
in Hassliebe verbundene Béatrice und Bénédict, Noriko
Ogawa-Yatake und Erin Caves als konventionell liebendes Paar, Anna Agathonos
und Nicolai Karnolsky als Buffo-Antipoden und Joachim Gabriel Maa� als
kauziger Somarone.
Im Publikum greift begeisterte Fr�hlichkeit um sich, zustimmende Reaktionen
begleiten die durchaus zwiesp�ltigen Aktionen - die exorbitanten Qualit�ten
der Produktionen werden enthusiastisch gefeiert. Ein lang erwarteter Triumph
f�r das Musiktheater im Revier! (frs)
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