Rezensionen     Kommentare     News     Backstage     Befragung     Links     Kontakt     Impressum    Wir über uns
     

Fakten zur Aufführung 

CARMEN
(Georges Bizet)
6. September 2003

Companions Opera Amsterdam
(Arena AufSchalke, Gelsenkirchen)

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Faszinierend!

Faszinierend, was Bernard Arnould mit der hundert mal f�nfzig Meter gro�en Spielfl�che anstellt; rasante Wechsel quirliger Massenszenen mit beinah intimen Bildern (Regie: Gemma van Zeventer nach Bernard Broca); immer wieder neue "R�ume" - entweder durch Statisten durch Bauelemente oder durch Fackeln und Licht (Lichtdesign: Simon Bills). "Carmen" auf Schalke vor 34.000 Zuschauern mit 700 Mitwirkenden ger�t nat�rlich zum rekordverd�chtigen Event - verr�t jedoch niemals die W�rde der Oper, interpretiert vielmehr spektakul�r das ausweglose Aufeinandertreffen von unstillbaren Sehns�chten nach Freiheit und Liebe mit dem Tod. Was keine B�hne bieten kann: show down in der rosen�bers�ten Arena!

Gesungen wird auf h�chstem Niveau: Hermine Mays Carmen - mit schwarzer Lockenpracht die gesamte Spielfl�che beherrschend - besticht durch einen tiefgr�ndigen Mezzo, der die emotionalen Farben der so avancierten Partie expressiv herausschleudert. Mit Athea-Maria Papoulia ist eine stimmkr�ftige Micaela zu h�ren und Johannes von Duisburgs Stentorstimme garantiert einen typengerechten Escamillo. Bojidar Nikolovs Jose ist eine Sensation: in Escheinung, Agieren und stimmlicher Pr�senz von au�erordentlicher Ausstrahlung, dabei mit einer perfekten Intonation volle Pr�zision und vollem Volumen, bombensicheren H�hen und leidenschaftlicher Italianita: man m�chte den Star �fter zu Gast an der Ruhr haben! W�hrend die Solisten durch die Technik bestens amplifiziert werden, macht das f�r die Ch�re offenkundig Probleme: aus der Riesenbox klingt es bisweilen wie aus einer zu weit aufgedrehten Stereoanlage zu Hause.

Johannes Wildners Neue Philharmonie Westfalen mag diese Diffizilit�ten ebenfalls betreffen, doch ist die Elektroakustik nicht schuld am z.T. holprigen Fluss der Tutti.

Das Publikum - z. T. weit angereist - verfolgt mit Spannung, vermittelt niemals die Assoziation einer sensationsgeilen Masse, applaudiert reichlich und verabschiedet die Solisten mit frenetischem Beifall. Die st�ndig foto-blitzenden Idioten sind wohl der Anteil Asozialer, die man in dieser Gesellschaft, wo auch immer, zu ertragen hat. (frs)




Fotos: © Companions Opera