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Musik und Gesang - pur
Dramatisch unbefriedigend, musikalisch hinrei�end: Verdis Fr�hwerke gelten
als unspielbar. Die Gelsenkirchener "Belcanto"-Gala reduziert die beiden
larmoyanten Opern-Klischees auf Musik und Gesang unter dem gemeinsamen
Topos des eingegitterten Tenors (den es bei Verdi ja auch sonst noch gibt).
Das Orchester sitzt auf der B�hne, die S�nger stehen im Frack und Abendkleid
an Pulten: nix ist mit szenischen Versatzst�cken.
Das Gelsenkirchener Ensemble singt, was die Partituren hergeben: vor allem
die weiblichen Stimmen setzen auf "Belcanto": Regine Herman, Noriko Ogawa-Yatake
und Claudia Braun brillieren mit fl�ssigen L�ufen und dezenten Trillern;
Nikolai Miassojedovs sympathischer Bass-Bariton wird langsam frei von
unsch�nen Wacklern, doch der ungew�hnlich artikulationsstarken Stimme
von Burkhard Fritz erst gelingt es, das eher gekonnt-korrekte Singen zu
�berwinden: nach seinen beeindruckenden Heldentenor-Partien (Florestan,
Parsifal) l�sst er faszinierende Spinto-F�higkeiten erstrahlen!
Mit Samuel B�chli und der spielfreudigen Neuen Philharmonie Westfalen
werden Verdis dramatische Kl�nge gut vertreten: das ist schon ein bemerkenswerter
H�rgenuss.
Peter Theiler moderiert die "Gala" mit lockerem Kommentar, �berrascht
das Publikum mit einer "Zugabe am Anfang": einem St�ck aus der "Fledermaus",
wo es ja auch einen "Tenor hinter Gittern" gibt. Das Gelsenkirchener Publikum
freut sich an einem stressfreien Auftritt "seiner" S�nger und Musiker.
So gewinnt ein Musiktheater Sympathien! (frs) |
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