Rezensionen     Kommentare     News     Backstage     Befragung     Links     Kontakt     Impressum    Wir über uns
     

Fakten zur Aufführung 

EINE FLORENTINISCHE TRAG�DIE
(Alexander von Zemlinsky)

GIANNI SCHICCHI

(Giacomo Puccini)

7. M�rz 2004 (Premiere)

Musiktheater im Revier (Gelsenkirchen)

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Kontra-Perspektiven

Da obsiegt zuerst der clevere B�rger �ber den dekadenten Adligen, dann �berlistet der pfiffige Underdog die raffgierigen Besitzb�rger. Zemlinskys Florentinische Trag�die versieht Oscar Wildes lakonische Rhetorik mit sp�tromantischem Klangrausch; Puccini entwickelt mit Dantes Episode den italienischen Verismo weiter - h�rbare Perspektivwechsel von hoher Sensibilit�t. Diese musikalischen Stilwechsel vollzieht die Neue Philharmonie Westfalen unter dem wie immer lustvoll agierenden Johannes Wildner in brillanter Perfektion, immer am emotionalen Gehalt der Musik orientiert.

Dieter Kaegis Regie bleibt konventionell-indifferent: blass die Figuren im t�dlich endenden Kampf, gestellt das Gewusel der Akteure im turbulenten Kampf ums Erbe - die Darsteller bleiben alleingelassen, weder morbide Spannung noch hintergr�ndige Komik wollen aufkommen.

Als "Kampfpl�tze" baut Stefanie Pasterkamp zwei uninspirierende W�nde, in der Trag�die offenbar kontrastierend mit Stoffblumen geschm�ckt in hellem Licht, in der Kom�die voll gestellt mit Requisiten und dem unvermeidlichen Bett f�r Gianni Schicchi - all dies ohne Witz und nicht vermittelter tieferer Bedeutung.

Jee Hynn Kim beeindruckt mit kernigem Bariton als subtil r�chender Simone, Burkhard Fritz pr�sentiert seinen gl�nzenden Tenor als arrogant-hilfloser Guido und Noriko Ogawa-Yatake verleiht der treulosen Bianca elegische T�ne. Nikolai Miassojedov chargiert als Schicchi, bleibt stimmlich unter seinem Standard, Regine Hermanns Lauretta ist niedlich-sch�chtern, in ihrer "Liebeserkl�rung" an ihren Vater entsprechend ohne Bravour, ihr Duett mit Burkhard Fritz (Rinuccio) ist s�ngerischer H�hepunkt des Abends, das erprobte Ensemble kommt routiniert �ber die Runden.

Bewundernswert das anh�ngliche Gelsenkirchener Publikum: im MiR ist Heimspielatmosph�re! (frs)


Karten unter (0209) 40 97 200


Eine Florentinische Tragödie


Gianni Schicchi

Fotos: © Rudolf Finkes