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Monteverdis Ulisse ist pralles Leben,
verkleidet in allegorische Figuren; Penelope und Odysseus stehen f�r das
wohl eigent�mlichst getrennte Ehepaar der Weltgeschichte - zwanzig Jahre
Warten ver�ndern Menschen, versetzen sie in absurde Situationen, lassen
sie skurrile Personen treffen.
Nicola Reichert baut eine B�hne als offene Halbarena mit gestaffelten
Sph�ren - im Mittelpunkt das manegenhafte Ehebett des "hohen Paares".
In diesem ironischen Ambiente inszeniert ebenso kalkuliert Gabriele Rech
ein kreativ-phantasievolles Durcheinander von G�ttern, Naturkr�ften, guten
und b�sen Menschen um die schlie�endliche Beziehung des antiken Mythos
im Renaissance-approach mit postmoderner Spa�-Attit�de.
Das Publikum erfreut sich an einem fr�hlichen Abend und erlebt ein prima
Ensemble, zwar oft weit weg von den s�ngerischen Verzierungen Monteverdis,
aber immer mit Gef�hl und Leidenschaft: Aus dem vielbesch�ftigten Ensemble
ragen Anke Sieloffs Penelope, John Riley-Schofields Ulisse, Elise Kaufmans
Telemaco heraus.
Dass aus flottem Libretto, abwechselungsreichem Geschehen und imaginativer
B�hne rundum gelungenes Musiktheater wird, ist letztlich Samuel B�chlis
gelungener Wiederbelebung der Rezitative, Arien und Ensembles Monteverdis
zu verdanken. Er leitet ein zweigeteiltes Orchester mit originalen und
aktuellen Instrumenten und erzielt h�renswerte Effekte. (frs) |
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