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Fakten zur Aufführung 

NABUCCO
(Giuseppe Verdi)
25. September 2001


Musiktheater im Revier
Gelsenkirchen


PLEITE!

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IEins ist klar: Regisseur Tilman Knabe hat Verdis Nabucco nicht ins spie�ige 19. Jahrhundert transponiert - wie sollte er auch: wo w�ren da historische Parallelit�ten?! Er l�sst vielmehr den assyrisch-jud�ischen Krieg als Liebhabertheater im Biedermeier-Salon nachspielen. Doch attackiert wird nicht die b�rgerliche Ideologie, sondern deren Attit�den, und das greift erheblich zu kurz, bleibt im neurotischen Hass auf alles B�rgerliche stecken. Knabe gelingt es nicht einmal, den Spa� ernstzunehmen. Und so endet nicht nur die b�rgerliche Szene in der chaotischen Pleite, sondern die gesamte Produktion.
Das wirkt bis in das ungewohnt uninspiriert aufspielende Orchester, dem der sonst so kreative Samuel B�chli einen Verdi ohne Raffinement entlockt.
Der Chor kommt mit der superengen Guckkasten-B�hne nicht klar, und hat offensichtlich M�he, sich mit befremdlichen Bewegungsabl�ufen zu identifizieren - was auch f�r die Solisten gelten mag: es wird konventionell gesungen, doch lassen Nikolai Miassojedov, Erin Caves, Nicolai Karnolsky und Regine Hermann den �ppigen Verdi-Sound vermissen, und Maria Slavkova wirkt eher scharf und schrill, das emphatisch und belcantistisch - wom�glich alles im Dienste eines verkorksten Regieeinfalls, der die lange Spielzeit nicht tragen kann.
Das eigent�mlich unruhige Publikum - man sa� in einem durchg�ngigen Gemurmelteppich - r�tselte und langweilte sich. Das ist die eigentliche Quittung f�r eine Inszenierung, die sich durch beispielloses Fehlen jeglicher Selbstkritik der Regie auszeichnet: keine Provokation, vielmehr dramaturgische �dnis und l�hmende Langeweile! (frs)