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Joseph Haydns Komische Oper "L'infedelta
delusa" von 1773 ger�t in Gie�en zum heiteren Rokoko-Spiel mit aktualisierten
Bez�gen zur Bohemiens Bourgeoise, aber z.T. platten Texten, zum Kaleidoskop
der Erotik. Zwei M�nner, zwei Frauen - davon ein Draufg�nger und ein Sch�chterner,
eine Naive und eine Raffinierte nebst t�lpelhaftem Vater - der Plot spielt
sich von selbst.
David-Erich Funkhauser, Mikael Babajunyan, Rona Izrael, Rachael Duncan
und Michael Heim agieren beschwingt und sangesfreudig, tgypengerecht und
klangsch�n - behindert allerdings durch eine enervierend hallige Akustik
der Ausweichsspielst�tte des Gie�ener Theaters, die Kassenhalle eines
M�belhauses im Gewerbegebiet.
Das Philharmonische Orchester Gie�en spielt in der 1. Etage (unter Herbert
Gietzen eher "volkst�mlich" als distinguiert) und das Geschehen spielt
sich ab auf einer kleinen Spielfl�che (Hank Irwin Kittel), im Halbkreis
vom Publikum umgeben. Zu verstehen ist der gesungene Text nicht (die Akustik!),
und so bleibt es dem Publikum �berlassen, sich die Geschichte quasi selbst
zu erz�hlen. Ergo: "Au�enspielst�tten" vermitteln Event-Atmosph�re, k�nnen
das gute alte "Opernhaus" aber nicht ersetzen. (frs) |
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