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Fakten zur Aufführung 

DER BARBIER VON SEVILLA
(Gioacchino Rossini)
10. November 2001 (Premiere)


Theater Hagen


KATASTROPHE ALS KOMIK

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Rainer Friedemanns Regie-Konzept ist phantastisch: der "Barbier" als eher kammermusikalisches Singspiel mit Akteuren, die augenzwinkernd ihren egoistischen Erfolg suchen und am Ende eine eher best�rzte Gruppe von betrogenen Betr�gern sind. Nur: der szenische Ablauf hakt, die Tempiwechsel passieren stockend, die Personenbeziehungen bleiben aufgesetzt.

Eine zun�chst hermetisch wirkende Jalousienwand mit dahintergestellter mediterran-geschlossener Fassade, aus der Teile ausbrechen, Einblicke gew�hren und Spielr�ume freigeben, l�sst Irritationen zu, charakterisiert die Personen in ihren phantasievollen Kost�men (Olaf Zombeck) - doch die �berstrapazierung kalkulierter Effekte (das Gegeneinanderlaufen der Jalousien) mindert auf Dauer den nachhaltigen Eindruck.

Dazu gelingt es dem Ensemble nicht, Spielwitz zu vermitteln, zumal die Solisten die f�r Rossini unabdingbare Zungenfertigkeit vermissen lassen. Bernd Valentin gibt einen quirligen Barbier, Marilyn Bennett ist eine selbstbewusste Rosina (weshalb in der Theaterzeitung "Rosina und Almaviva als gl�ckliches Paar" angezeigt ist, w�hrend die Pointe der Hagener Inszenierung gerade in der Schlussumarmung Rosina/Barbier liegt, bleibt unerfindlich), doch Dominik Wortig vermag dem Almaviva weder darstellerisch noch stimmlich Statur zu verleihen, ebenso wie Arnd Gothe als farbloser Bartolo entt�uscht; auch Jae Jun Lees Basilio beeindruckt mehr durch k�rperliche Gr��e als durch des Basses Urgewalt.

Unter Antony Hermus bietet das Philharmonische Orchester Hagen pr�zise, klangsichere Musik, sicher in den Streichern und Bl�sern, den assoziationsreichen Rossini-Sound behutsam vermittelnd.

Die Irritationen �ber die offenkundigen Koordinierungsprobleme sind im Publikum un�berh�rbar - dennoch, freundlicher Beifall zu einer chaotischen Applausordnung. (frs)