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Fakten zur Aufführung 

MADAMA BUTTERFLY
(Giacomo Puccini)
2. M�rz 2002 (Premiere)


Theater Hagen


GROSSE OPER; REFLEKTIERT

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Cio Cio San - Butterfly - ist ein toughes japanisches M�dchen, das aus den finsteren Traditionen ausbrechen will, aber die zivilisatorischen Rituale des bewunderten Amerika nicht kennt. Sie wird zum Opfer nicht eines x-beliebigen US-Machos, sondern eines total unsensiblen Kleinb�rgers im Jack-Lemmon-Stil: Wolf Seesemann trifft reflektiert ins Herz der US-amerikanischen Kulturignoranz!

Mit Dagmar Hesse ist eine selbstbewusste Butterfly zu sehen und zu h�ren (kraftvolle Phrasierung, effektvolle Registerwechsel), f�r die der Selbstmord als individuell-kulturelle M�glichkeit existiert. Darstellerisch gibt Byoung Ho June den unbedarften bible belt-Ignoranten, warum er aber - als indisponiert angek�ndigt - sich aufs s�ngerische Markieren beschr�nkte, bleibt sein Berufsgeheimnis. "Opfer" des kommunikativ �berzeugenden Regie-Konzepts sind der amts-routinierte Konsul Sharpless des stimmlich zur�ckhaltenden Bernd Valentin und vor allem Elvira Soukop, der die undankbare Rolle einer traditionellen Dienerin verbleibt, ohne ihre gesanglichen M�glichkeiten auszuleben.

Rainer Sinell baut eine gro�artige B�hne im klassischen Japan-Stil, kleidet den Chor in aufwendige Kost�me und die Butterfly in einen american dress.

Das Philharmonische Orchester Hagen brilliert unter Georg Fritzsch: kein larmoyanter Schwulst, sondern Lyrismen, american sound, Japonoiserien, atonale Br�che von intensivster Klangf�lle - h�chst differenziert vorgetragen und mehr als blo�e Klangmalerei, vielmehr gro�e Interpretation (kultur-)kritischer Reflexion.

Das eher beh�bige Hagener Publikum verfolgt die opulent-kritische Auff�hrung aufmerksam. Der langanhaltende Applaus findet in jugendlichen Jubelrufen f�r Hagen neue Artikulationsformen! Hagens Theater hat ein Highlight im Stile Gro�er Oper im Spielplan. (frs)