|

"Operette" nannte Kurt Weill seine
Parabel �ber das Leiden der kleinen Leute gegen Politik und Kapital, sie
wurde 1934 als Veralberung des "F�hrers" korrekt verstanden und wurde
nicht aufgef�hrt. Warum Rainer Friedemann in Hagen diese brisante Ladung
an subversivem Witz nicht aktualisiert politisch inszeniert - wie Johannes
Felsenstein in Dessau -, ist nachvollziehbar; warum aber statt einer knalligen
Parodie auf die Spa�gesellschaft eine langatmige operett�se Klamotte daraus
wurde, bleibt unerfindlich.
Sogar das sonst f�r schale Sp��e zug�ngliche Hagener Publikum reagierte
reserviert.
Arn Goerke intonierte mit der S�dwestf�lischen Philharmonie Hilchenbach
Kl�nge so, als ob Kurt Weill der Begr�nder der bronzenen Periode der Operette
w�re - s�mig, ohne Haken und �sen, lau. Entsprechend der Gesang: nichts
an verfremdender Phrasierung, blo� geschmeidiger Operettenschmalz, dazu
h�lzerne Dialoge und platteste Gestik.
Sogar ein begnadeter S�nger-Darsteller wie Stefan Adam verkam zur albernen
Karikatur; allein Edeltraut Kwiatkowski �berzeugte mit rauchigem Diseusensound
als Odette und verbreitete das Flair Weillscher Musikalit�t. Schade, dass
die phantasievoll-farbigen B�hnenelemente und Kost�me von Hartmut Kr�gener
zur Staffage von drei holprigen Theaterstunden wurden. Insgesamt: "Ein
gro�e Aufwand, schm�hlich, ward vertan!" (frs) |
 |