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Alles so sch�n bunt hier
Fred Raymonds "Maske in Blau" stellt eine Mischform aus Operette
und Revue dar, wie sie in den ausgehenden 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts
sehr beliebt war. Regisseur Gerhard Platiel legte den Schwerpunkt seiner
Inszenierung auf die Revueelemente, was zur Folge hatte, dass die (ohnehin
d�rftige) Handlung zu kurz kam.
Die (Revue-) Bilder, die Platiel f�r seine Inszenierung fand, sind konventionell,
daf�r aber bunt und mit viel Flitter versehen. Die wenigen Ans�tze, der
Auff�hrung eigenes Profil zu geben, wie zum Beispiel das als dekadent
intendierte Fest beim Marchese Cavalotti im dritten Bild (dessen sog.
Dekadenz sich in erster Linie darin erstreckt, dass Cavalotti als klischeehaft
schwul charakterisiert wird), wirken im konventionellen Rahmen dieser
Auff�hrung eher deplaciert. Garniert wird das Ganze noch mit pseudokabarettistischen
Pointen, die alle nicht im Libretto stehen und deren (L)ach- und Krachkomik
deutlich an das Kom�diantenstadl erinnern.
Das schablonenhaft agierende S�ngerensemble ist gesanglich mindestens
solide. Besonders zu erw�hnen sind jedoch die Leistungen von Tanja Schun
in der Rolle der Juliska. Als einzige im gesamten Solistenensemble ist
sie �berzeugend in der Darstellung und vor allen Dingen t�nzerisch begabt.
Die Rolle des Armando Cellini wurde von Dominik Wortig musikalisch bet�rend
sch�n mit tenoralem Glanz und dunklem Timbre gestaltet. Leider wirkte
er in seiner Darstellung teilweise sehr unbeholfen.
Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Alexander Stessin
begleitete die Auff�hrung nicht immer klangsch�n. Viele Patzer und klangliche
Unstimmigkeiten pr�gten den akustischen Eindruck der Auff�hrung. Gleiches
gilt auch f�r den Chor (Einstudierung: Uwe M�nch). Dar�ber hinaus wirkte
diese bei Tanzszenen oft unbeholfen und wurde vom Ballett regelrecht von
der B�hne verdr�ngt. Eine etwas geschicktere Choreographie (Ricardo Fernando)
h�tte den Chor zugunsten eines einheitlich wirkenden Tableaus besser integrieren
k�nnen.
Trotz des eher zweifelhaften Erscheinungsbildes dieser Auff�hrung hatte
sie eine ungeheure Wirkung auf das zumeist �ltere Publikum - die Inszenierung
wurde regelrecht gefeiert! (tk) |
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