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Fakten zur Aufführung 

MASKE IN BLAU
(Fred Raymond)
18. Oktober 2003 (Premiere)


Theater Hagen




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Alles so sch�n bunt hier

Fred Raymonds "Maske in Blau" stellt eine Mischform aus Operette und Revue dar, wie sie in den ausgehenden 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts sehr beliebt war. Regisseur Gerhard Platiel legte den Schwerpunkt seiner Inszenierung auf die Revueelemente, was zur Folge hatte, dass die (ohnehin d�rftige) Handlung zu kurz kam.

Die (Revue-) Bilder, die Platiel f�r seine Inszenierung fand, sind konventionell, daf�r aber bunt und mit viel Flitter versehen. Die wenigen Ans�tze, der Auff�hrung eigenes Profil zu geben, wie zum Beispiel das als dekadent intendierte Fest beim Marchese Cavalotti im dritten Bild (dessen sog. Dekadenz sich in erster Linie darin erstreckt, dass Cavalotti als klischeehaft schwul charakterisiert wird), wirken im konventionellen Rahmen dieser Auff�hrung eher deplaciert. Garniert wird das Ganze noch mit pseudokabarettistischen Pointen, die alle nicht im Libretto stehen und deren (L)ach- und Krachkomik deutlich an das Kom�diantenstadl erinnern.

Das schablonenhaft agierende S�ngerensemble ist gesanglich mindestens solide. Besonders zu erw�hnen sind jedoch die Leistungen von Tanja Schun in der Rolle der Juliska. Als einzige im gesamten Solistenensemble ist sie �berzeugend in der Darstellung und vor allen Dingen t�nzerisch begabt. Die Rolle des Armando Cellini wurde von Dominik Wortig musikalisch bet�rend sch�n mit tenoralem Glanz und dunklem Timbre gestaltet. Leider wirkte er in seiner Darstellung teilweise sehr unbeholfen.

Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Alexander Stessin begleitete die Auff�hrung nicht immer klangsch�n. Viele Patzer und klangliche Unstimmigkeiten pr�gten den akustischen Eindruck der Auff�hrung. Gleiches gilt auch f�r den Chor (Einstudierung: Uwe M�nch). Dar�ber hinaus wirkte diese bei Tanzszenen oft unbeholfen und wurde vom Ballett regelrecht von der B�hne verdr�ngt. Eine etwas geschicktere Choreographie (Ricardo Fernando) h�tte den Chor zugunsten eines einheitlich wirkenden Tableaus besser integrieren k�nnen.

Trotz des eher zweifelhaften Erscheinungsbildes dieser Auff�hrung hatte sie eine ungeheure Wirkung auf das zumeist �ltere Publikum - die Inszenierung wurde regelrecht gefeiert! (tk)