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Rainer Kunads (1936 Chemnitz - 1995
T�bingen) bislang �ffentlich wenig bekanntes Werk zeichnet sich durch
stilistische Vielfalt und Anleihen bei diversen Kompositionsweisen aus.
Im "Traum" nach dem Volksbuch "Fortunatus" nutzt er diese M�glichkeiten
zur szenischen und musikalischen Umsetzung des M�rchens von Jedermanns
Lebenstraum: Ein Mann tr�umt sein eigenes Leben und das seiner S�hne.
"Das Absurde und das Allt�gliche verschr�nken sich ineinander" (Kunad).
Diese m�rchenhafte Fiktion wird in der schn�rkellosen Regie von Rainer
Friedemann - dem neuen Hagener Intendanten - zur epidosenhaften B�hnenrealit�t.
Hartmut Kruegener hat dazu mit Spiegeln, Licht und wenigen markanten Versatzst�cken
nahezu magische Bilder geschafffen. Der Traum im Traum entwickelt sich
in all seinen Widerspr�chen, absurd irrlichternd in verschachtelten Motiven
als fiktive Reflexion.
Kunads gezielt eklektische Musik mit h�rbaren Ankl�ngen an Orff, Volksmusik,
Pentatonik, aber auch "modernen" Bez�gen entspricht diesen zerrissenen
Elementen. Das Philharmonische Orchester Hagen reagiert unter der umsichtigen
Leitung von Jahbom Koo recht exakt auf die permanenten Wechsel - ebenso
wie das kompetent-spielfreudige Ensemble, aus dem "der Mann" des stimmlilch
ungew�hnlichen pr�senten Stefan Adam herausragt und dem St�ck den unverwechselbaren
Ton vermittelt. Allerdings ist die Chance f�r die S�nger gering, durch
Arien oder in gro� angelegten Ensembles zu gl�nzen; es bleibt bei Ans�tzen
des "Wohlklangs". Doch bereiten die gebrochenen dramatischen Zwischent�ne
akustisches Vergn�gen!
Das Publikum schien vor allem durch die allzu platte "Moral" - Angstabbau
durch Traumerleben - leicht irritiert, zeigte sich aber nach der komplexen
Serie vielf�ltiger "M�rchenopern" in Hagen mit dem Genre vertraut. (frs) |
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