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Unterhaltung
Eigentlich war es nur der Innenhof der Moritzburg, der den diesj�hrigen
barocken Rahmen f�r die Inszenierung nach der Oper Angelica vincitrice
di Alcina von Johann Joseph Fux bildete. Doch bot sich dem Publikum auf
der B�hne eine eher poppige Szenerie, in der die Darsteller wie in einem
Ikea-Ballparadies von einer M�rcheninsel zur n�chsten mit Delfinen um
die Wette tauchten und sich dabei sichtlich am�sierten.
Demgem�ß stand auch die komplette Inszenierung ganz im Sinn dieses
auf Unterhaltung setzenden Spektakels, das dem Publikum einen abwechslungsreichen
Sommerabend bieten sollte. Axel K�hler verstand es, die auf den ersten
Blick trivial erscheinende Handlung durch einzelne Effekten zu bereichern,
um auch so dem unterhaltenden Charakter gerecht zu werden. Die aufwendig
gestalteten Kost�me von Jos�-Manuel Vazquez wurden insbesondere durch
ihre schillernde Extravaganz dem Motto des Abends gerecht.
Romelia Lichtenstein als b�se und eifers�chtige Zauberin Alcina verk�rperte
ihre Rolle �berzeugend und bildete den Gegenpol zu der von reiner Liebe
erf�llten Angelica, dargestellt durch Anke Herrmann, die wunderbar und
federleicht ihre Parts beherrschte, in welchen sie ihrem geliebten, manchmal
etwas schwerf�lligen Medoro (Annette Reinhold) - auch �ber gro�e Entfernung
- zusang. Das �brige Heldentrio Bradamante (Lorena Espina), Ruggiero (Christian
Zenker) und Atlante (Daniel Blumenschein) meisterte gekonnt die Gefahren
des (musikalischen) Geschehens. Aufgewirbelt wurden die einzelnen Konstellationen
durch das Ballettensemble von Ralf Rossa, das durch Tanz- und Kampfeinlagen
die B�hne brodeln lie�.
Wenn das Geschehen auf der B�hne pulsierte, fand sich auch im musikalischen
Hintergrund auf hohem Niveau die Sprache des B�hnenspektakels wieder.
Unterst�tzt durch Theorbe und Cembalo f�hrte Steffen Lei�ner durch die
einzelnen Szenerien und vermittelte den Eindruck eines historischen Spektakels.
Der Chor trug souver�n sein �briges dazu bei und beleuchtete von allen
Seiten das Ereignis.
Somit verband sich das "Planschen im Ballparadies" doch noch mit h�heren
Kunstfertigkeiten, die den Abend zu einem weniger mitrei�enden, aber doch
soliden und unterhaltsamen Ereignis werden lie�en. (mk) |
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