Rezensionen     Kommentare     News     Backstage     Befragung     Links     Kontakt     Impressum    Wir über uns
     

Fakten zur Aufführung 

SPETTACOLO BAROCCO
(nach der Oper "Alcina" von Johann Joseph Fux)
11. Juli 2003


Opernhaus Halle
(Moritzburg)




Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Unterhaltung

Eigentlich war es nur der Innenhof der Moritzburg, der den diesj�hrigen barocken Rahmen f�r die Inszenierung nach der Oper Angelica vincitrice di Alcina von Johann Joseph Fux bildete. Doch bot sich dem Publikum auf der B�hne eine eher poppige Szenerie, in der die Darsteller wie in einem Ikea-Ballparadies von einer M�rcheninsel zur n�chsten mit Delfinen um die Wette tauchten und sich dabei sichtlich am�sierten.

Demgem�ß stand auch die komplette Inszenierung ganz im Sinn dieses auf Unterhaltung setzenden Spektakels, das dem Publikum einen abwechslungsreichen Sommerabend bieten sollte. Axel K�hler verstand es, die auf den ersten Blick trivial erscheinende Handlung durch einzelne Effekten zu bereichern, um auch so dem unterhaltenden Charakter gerecht zu werden. Die aufwendig gestalteten Kost�me von Jos�-Manuel Vazquez wurden insbesondere durch ihre schillernde Extravaganz dem Motto des Abends gerecht.

Romelia Lichtenstein als b�se und eifers�chtige Zauberin Alcina verk�rperte ihre Rolle �berzeugend und bildete den Gegenpol zu der von reiner Liebe erf�llten Angelica, dargestellt durch Anke Herrmann, die wunderbar und federleicht ihre Parts beherrschte, in welchen sie ihrem geliebten, manchmal etwas schwerf�lligen Medoro (Annette Reinhold) - auch �ber gro�e Entfernung - zusang. Das �brige Heldentrio Bradamante (Lorena Espina), Ruggiero (Christian Zenker) und Atlante (Daniel Blumenschein) meisterte gekonnt die Gefahren des (musikalischen) Geschehens. Aufgewirbelt wurden die einzelnen Konstellationen durch das Ballettensemble von Ralf Rossa, das durch Tanz- und Kampfeinlagen die B�hne brodeln lie�.

Wenn das Geschehen auf der B�hne pulsierte, fand sich auch im musikalischen Hintergrund auf hohem Niveau die Sprache des B�hnenspektakels wieder. Unterst�tzt durch Theorbe und Cembalo f�hrte Steffen Lei�ner durch die einzelnen Szenerien und vermittelte den Eindruck eines historischen Spektakels. Der Chor trug souver�n sein �briges dazu bei und beleuchtete von allen Seiten das Ereignis.

Somit verband sich das "Planschen im Ballparadies" doch noch mit h�heren Kunstfertigkeiten, die den Abend zu einem weniger mitrei�enden, aber doch soliden und unterhaltsamen Ereignis werden lie�en. (mk)


Foto: © Gert Kiermeyer