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Fakten zur Aufführung 

TRISTAN UND ISOLDE
(Richard Wagner)
30. Oktober 2004 (Premiere)


Opernhaus Halle




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Musik und Gesang

Klaus Weise entdeckt mit dem fantastisch aufspielenden Orchester des Opernhauses Halle einen ungemein sensiblen Wagner-Klang, ohne schw�lstigen Gef�hlskitsch, ohne einschl�fernden Klangbrei - daf�r mit luziden Instrumentengruppen, mit differenzierten Streichertutti, mit zur�ckhaltendem Blech. Ein bemerkenswertes Ereignis, das hoffentlich viele Nachahmer finden wird!

Die Hauptrollen sind ebenso klischeefern besetzt: Ulrike Schneiders Brang�ne beeindruckt durch klare Dosierung ihres hellen Mezzos bei den "Rufen"; Graham Sanders vermittelt einen juvenil-ersch�tternden Tristan, strahlend in den H�hen, feinf�hlig in der Mittellage; und als Ereignis stimmlicher Variationsm�glichkeiten: Kirsi Tiihonen mit kr�ftigem unverwackelten Forte, dunkel gehauchten Tiefen und nuancenreichem Strom der ged�mpften Leidenschaft. Mit J�rgen Trekel als Marke und Johann Werner Prein als Kurvenal sind in Halle bew�hrte Kr�fte zu h�ren.

Die reduzierte B�hne Peter Sykoras setzt auf bildm�chtige Symbole: ein Bugspriet im ersten, Fachwerks�ulen im zweiten, elementare Tr�mmer im dritten Akt, dahinter ziehende Wolken auf dem Hintergrund-Prospekt.

Ren� Kollos Regie beschr�nkt sich auf die optimale Positionierung der S�nger, l�sst aber keine intensiven Erlebnisse gro�er Emotionen zu - und wenn, dann durch das gro�artige Singen Kirsi Tiihonens im Schlussbild. Konzeptionell blutarme "Regie-Ideen" wie die Allgegenwart von "Menschen" w�hrend des gesamten Geschehens - sie schalten w�hrend der Liebesnacht nach Erl�schen der Fackel ihre Lampen ein - legitimieren den gro�en Tenor nicht als durchschlagende Regie-Hoffnung.

In Halle ist ein kulturell-ambitioniertes Publikum zu erleben: aufmerksam, kenntnisreich, den Applaus am Schluss gerecht verteilend. Eine gl�ckliche Atmosph�re! (frs)


Kommentar: "Der Tenor und die Regie"


Karten unter (0345) 20 50 222




Fotos: © Gert Kiermeyer