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Fakten zur Aufführung 

DIALOGUE DES CARMÉLITES
(Francis Poulenc)
26. Januar 2003 (Premiere)


Hamburgische Staatsoper


SAKRALE ATMOSPHÄRE



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In seltener Einigkeit lie� das Hamburger Premierenpublikum seiner Begeisterung nach diesen emotionsgeladenen Dialogen der Karmeliterinnen freien Lauf: Kein einziger Buh-Ruf st�rte die ungewohnte Idylle.

Gro�en Anteil am Erfolg hat alleine schon Poulencs zarte, strenge und enorm cantabile Komposition. Der Hamburger Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher webt daraus einen weichen Klangteppich, der dem Vorrang der Dialoge der Karmeliterinnen Rechnung tr�gt und trotz gro�em Orchesterapparat niemals die Stimmen zudeckt. Da au�erdem die Abstimmung zwischen Graben und B�hne hundertprozentig stimmt, wird die Musik ihrem hohen dramaturgischen Anspruch stets gerecht.

Bei den Stimmen �berzeugt neben den Hamburger Ensemblemitgliedern Danielle Halbwachs als zweite Priorin und Inga Kalna als Constance vor allem die alte Priorin von Kathryn Harris - ihr langer Todeskampf ist nicht nur stimmlich, sondern auch darstellerisch eine gro�artige Leistung. Die Blanche de la Force des Staatsopern-Gastes Ana Maria Martinez ist ebenfalls eine Idealbesetzung: intonationssicher, flexibel und mit zur�ckgenommenem Vibrato. Einziger kleiner Wehrmutstropfen: Anja Silja als M�re Marie. Meistens ist sie kaum zu h�ren und verf�gt nur noch in den hohen Lagen �ber ein Durchsetzungsverm�gen, das auch bis in die hinteren Parkettreihen tr�gt.

Der Regisseur Nikolaus Lehnhoff versteht es, allein durch die kluge Nutzung von Raum und Licht aussagekr�ftige Bilder zu schaffen, die durch ihre Strenge und eine sorgf�ltige Choreografie wirken. Text, Musik, B�hnenbild und Lichtregie schaffen eine beklemmende und gleichzeitig sakrale Atmosph�re, die konsequent auf die letzte Szene am Schafott hinarbeitet. Eine schwarze Fallt�r nach der anderen f�llt. Zur�ck bleibt die verst�rte Menge. (sr)


Foto: © Brinkhoff/Mögenburg