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Traum im nächtlichen Wald
Rudolf Kunzes Shakespeare-Adaption krankt an der unentschiedenen Beliebigkeit
der Textlastigkeit: zuviel ambivalenter Shakespeare-Text mit modernistischen
Versatzst�cken, zu wenig Song-Vorlagen. Heiner L�rigs Musical-Sound gelingt
es nicht, die Magie des mystischen Waldes in Lyrics oder Balladen zu fassen,
von "Ohrw�rmern" ganz abgesehen.
Die zehnk�pfige Live-Combo Wolfgang Stutes intoniert s�ffig, aber eben
viel zu selten. Das B�hnenbild Manfred Breitenfellners l�sst zu Anfang
- bei Sonnenlicht - mit h�lzernen S�ulen in Rot jegliche Faszination vermissen,
bezieht im Dunkel dann die goldenen Statuen, kegelf�rmigen B�sche, erhobene
B�ume und dr�uenden Hecken ein ins phantasmagorische Spiel: aus smaragdenen
Gr�n entwickelt sich ein Traum im n�chtlichen Wald. Gerhard Webers Regie
baut auf die Shakespeare-Konstellationen und schlie�lich auf die phantastischen
Gegebenheiten des Herrenhauser Gartentheaters. Da gibt es viel Hin und
Her, aber wenig inhaltliche Spannung - wohl auch geschuldet der eher belanglosen
M�rchengeschichte Kunzes. Shakespeares Imaginationen bleiben zugunsten
platter Comedy-Unterhaltung au�en vor.
Die Solisten erf�llen g�ngige Musical-Erwartungen: im Dialog eher spr�de,
in den Songs durchaus h�renswert: Im Ged�chtnis bleibt der wuschelig-transvestive
Puck von Jens Krause; wenig inspiriert die Handwerker-Schauspieler, was
aber nicht nur den aktuell erforderlichen Umbesetzungen zugeschrieben
werden kann.
Im heckenumrankten Auditorium f�hlt sich ein gut unterhaltendes Publikum
bei gutem Wetter sichtlich wohl: eine unkomplizierte M�rchengeschichte
ohne gro�e Idee wird als kultiger Abendevent goutiert. Aber was h�tte
das sein k�nnen! (frs) |
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