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Fakten zur Aufführung 

MISERY
(Simon Moore)
13. Januar 2006 (Premiere)

Theater Kohlenpott
(Flottmann-Hallen Herne)

Points of Honor                      

Musik

Gesang

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Romane - grausam konfrontiert

Mit dem Wechsel vom unsäglichen Willy Thomczyk zu dem regie-erfahrenen Frank Hörner als Leiter des Theater Kohlenpott im Hernes Flottmann-Hallen kommt neues Leben in den spektakulären Spielort: Voll ausverkauft die Premiere von Simon Morres „Misery“ nach Roman und Film Stephen Kings: Das zum große Teil lokale Publikum akzeptiert die theatrale Begegnung mit Blockbuster und Bestseller. Intensives Mitgehen – abgesehen von einigen nervenden Staublungen-Asthmatikern – herzlicher Applaus – die Herner haben „ihr“ Theater wieder.

Gespielt wird das geheimnisvoll-morbide Stück von der cool-berechnenden Annie (Irene Christ) und dem deprimierten Erfolgsautor Paul (Stephan Baumecker) mit viel hintergründig-schwarzem Humor und – vor allem – sprachlicher Kompetenz. Beide Schauspieler vermitteln intensiv-ambivalente Emotionen als nachvollziehbare Motivationen.

Ulrich Eick-Kerssenbrock intoniert am nicht ganz perfekt-gestimmten Flügel das dräuende Geschehen mit Passagen aus Schuberts romantisch-hintergründigen Impromptu, vermittelt ambivalente Spannung.

Frank Hörners Regie verzichtet auf spektakulär-filmreife suspense-Effekte, verlegt den Focus auf die gebrochenen kommunikativen Beziehungen zwischen Fan und adoriertem Autor, der ums Überleben kämpft – eine schwarze Komödie.

Sandra Lindes spärlich-imaginativ ausgestattete Bühne mit ebenso rudimentären Lichteffekten vermag wenig zur suspense beizutragen – zur leidenschaftlich-bedrohenden Stimmung gibt die Dekoration wenig assoziative Hilfe.

Das boulevardeske Ereignis lässt hoffen auf eine neue Adresse im Reigen attraktiver Off-Theater im Ruhrgebiet! (frs)