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Fakten zur Aufführung 

SI J'ETAIS ROI
(Adolphe Adam)
3. Oktober 2002


Badisches Staatstheater Karlsruhe


AUGENLUST



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Wenn es richtig ist, dass Opernbesucher lieber sehen als h�ren wollen, dann ist Karlsruhes Adam-Produktion ein voller Erfolg. Wolf M�nzners b�hnenf�llende Lagune in t�rkisblau, tiefviolett, abendrot-leuchtend mit malerischem Palmendekor sowie herabschwebendem orientalischem K�nigssaal: eine farben- und formentr�chtige Lust f�rs Auge!

Thomas Schulte-Michels geht allerdings das St�ck mit Mitteln der gef�rchteten Opern-Komik an, missachtet die so gar nicht "witzige" Musik und verfehlt den eigentlichen Focus, n�mlich: Was tut ein Fischer, wenn er "K�nig f�r einen Tag" ist? Das geht im betulichen Klamauk vom armen Fischer, liebender Prinzessin, gutem K�nig, b�sem Prinzen und lamentierendem Hofstaat und Volk unter - ohne mit Esprit eine Alternative zu bieten (die jeweils in Muttersprache der S�nger gesprochenen Dialoge inklusive badischer Injurien helfen da auch nicht weiter).

Das Ensemble schl�gt sich recht und schlecht: Deng Feng Zhao gelingen erstklassige Adam-T�ne, �berzeugt als tollpatschiger Zephoris; dagegen fehlt den Koloraturen Soojin Moons die letzte Brillanz, Timothy Sharps K�nig Moussoul deutet seine stimmlichen M�glichkeiten nur an und Christof Fischesser gibt sich als intriganter Kadoor einen polternden Buffo.

Der Badischen Staatskapelle gelingen in der ber�hmten Wunschkonzert-Ouvert�re au�erordentlich typische und dramatische Momente; doch unter Wolfgang Heinzel wird �ber die Zeit nie deutlich, worin denn die Qualit�ten der Musik liegen - schlie�lich konkurrierte Adams "Si j'�tais Roi" mit exotischen Opern wie Bizets "Perlenfischern" oder Delibes "Lakm�"!

Das Karlsruher Haus ist sp�rlich besetzt, doch werden die optischen Effekte mit Staunen bewundert, die eingestreuten Gags belacht, und am Ende wird freundlich applaudiert. (frs)