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Federnd, prickelnd, virtuos: so pr�sentiert
Marc Piollet mit dem Orchester des Staatstheaters Kassel die variantenreichen
musikalischen Einf�lle Rossinis - "leichte" Musik ernstgenommen ger�t
zum Gl�cksfall f�r perfekten Orchesterklang!
Dabei hat der agile Maestro immer den Blick und die fordernde Hand f�r
das munter-kompetente Solistenensemble: f�r Florian Mock mit zwar spitzem,
aber durchsetzungsf�higem Tenor als Almaviva; f�r die koloraturensichere,
quirlige Marisca Mulder als kindlich-aufm�pfige und romantisch liebende
Rosina; f�r Dieter H�nig als martialischen Bartolo; f�r den aasigen Basilio
Alexandre Vassilievs und schlie�lich f�r den sprachlich gewandten, kommunikationsfreudigen
Figaro des kr�ftigen Baritons Sebastian Bollacher.
Die Regie Ern� Weils kann sich nicht entscheiden, ob es um Slapstick-Klamauk
geht oder um skurrile Charaktere: es bleibt beim gemixten Sowohl als auch.
Doch ist endlich mal wieder ein altersstarrsinniger Bartolo zu erleben,
der f�r seine Egozentrik nicht als �ko-Freak oder als Kuschel-Opa entschuldigt
wird.
Die B�hne Dieter Stegmanns wird von einem hermetischen Eigenheim beherrscht,
durch Drehb�hnenaktivierung ins Schwanken gebracht.
Das beifallfreudige Kasseler Publikum ist hingerissen vom musikalischen
Zauber. Schade, dass es zum Stil des Hauses geh�rt, die erste halbe Sunde
einer Auff�hrung als �bergangsphase zu verstehen: In Kassel kann der Besucher
einen individuellen Beginn w�hlen. Motto: Kommt wann ihr wollt, Hauptsache
ihr seid da. Peinlich! (frs) |
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