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Fakten zur Aufführung 

OTELLO
(Guiseppe Verdi)
22. September 2001
(Premiere)


Staatstheater Kassel


MODERAT

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Gesang

Regie

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IRichard Decker hielt sich als Otello lange stimmlich zur�ck, fand erst im Schlussakt zu intensiver Phrasierung und wirkte als gescheiterter Liebend-hassender bewegend tragisch. Tito Yous Jago zog stimmlich alle Register und spielte das selbstbewusst vertretene B�se, intrigant ohne Gnade, aber auch ohne Ziel! Als Solistin hinrei�end: Petra Schmidt als Desdemona; eine eindrucksvolle Darstellerin mit faszinierende Intonation! Ihr gelang es, die hoffnungslos-verzweifelte Liebe in Erscheinung und Gesang �berzeugend umzusetzen.
Werner Schroeters Inszenzierungskonzept verblieb im Konventionellen, verunsicherte in der Regie durch r�tselhafte Handlungselemente (offenbar wird Otello in der langen Eingangsszene aus dem Nichts in eine ihm unangemessene Heroenfigur verwandelt) und marionettenhafte Bewegungsabl�ufe der Akteure auf der von ihm selbst gebauten Plexiglas-Schr�ge. Existentielle M�glichkeiten scheinen auf, bleiben aber unklar: was h�lt die offenbar leidenschaftlich liebende Desdemona an den unbelehrbaren Otello; und warum erkennt er offenbar seine emotionalen Fehler, um sie umgehend wieder zu vollziehen? Das war kein "offenes Kunstwerk", sondern ein R�tselspiel, das die Zuschauer allein lie� - es sei, sie kannten das "Geheimnis" des Inszenators, kommunikativ unbefriedigend.
Die gro�besetzten Ch�re (Adrian M�ller) "brausten", allerdings oft zu Lasten der Pr�zision.
Ebenso das Orchester des Staatstheaters unter Roberto Paternostro: gewaltig anschwellend, piani auskostend, aber ohne durchgehenden erkennbaren neuen Verdi-Klang.
Das Publikum nahm's gelassen, applaudierte den Solisten heftig, dem Orchester freundlich, dem Regisseur flau. Und so war's auch! (frs)