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Fakten zur Aufführung 

PARSIFAL
(Richard Wagner)
30. M�rz 2003 (konzertant)


Staatstheater Kassel


Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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Bühne

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Film im Kopf

"Wagner w�re nach Hollywood gegangen": dieser Slogan verst�rte in den 90er Jahren viele Alt-Wagnerianer in Bayreuth. Wie durch Wagners pure Musik ein dramatisch-differenzierter Film im Kopf entstehen kann, beweist hoch eindrucksvoll der konzertante Parsifal in Kassel. Konzertant, weil Erkrankungen bis kurz vor Vorstellungsbeginn sie beachtete szenische Version Sebastian Baumgartens unm�glich machten.

So pr�sentieren sich archetypische Charaktere pur: allen voran Hans-Peter K�nig als Gurnemanz, ein eindrucksvolles Portr�t von Ratlosigkeit und Weisheit, Freude und Trauer, elementarer Emp�rung, getragen von einer schier unersch�pflichen Stimme. Urs Markus gibt einen Amfortas voller Sucht nach dem Tod; Dieter H�nig einen unbeugsam-herrischen Titurel; Lona Culmer Schellbach eine bu�fertige Kundry; Jan Zinkler einen alternativ-sinnlichen Klingsor; und Torsten Scharnke ist als naiver Parsifal der Erl�ser, der der Erl�sung bedarf. Das Kasseler Ensemble (die sechs Blumenm�dchen!) beweist ohne szenische Vorgaben seine stimmliche Kompetenz. Der Chor (Adrian M�ller) ist topfit, reagiert gespannt, bisweilen ein wenig zu martialisch.

Das vorz�glich disponierte Orchester des Staatstheaters Kassel demonstriert stupende Klangkultue; wie unter Roberte Paternostro der Karfreitagszauber emotionale Intensit�t gewinnt - so hat man Wagners Musik als Imagination virtueller Realit�t ganz selten geh�rt.

Im Theater sitzen die Treuesten der Treuen, folgen gespannt, lassen sich aber nicht zu kollektiven Applaus-St�rmen hinrei�en. Man sp�rt die kommunikativen Probleme f�r Theatermacher im skeptischen Kassel hautnah! (frs)