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Fakten zur Aufführung 

DER LIEBESTRANK
(Gaetano Donizetti)
24. Mai 2002


B�hnen der
Landeshauptsdatd Kiel


WEINSELIG

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Die mediterrane "volkst�mliche" Liebesgeschichte mit dem illusorischen L'Elisir d'Amore ist in Kiel eine Hommage an die stimulierende Wirkung des Rotweins. Sie h�tte an der Quelle des "Kiele Landweins" stattfinden k�nnen, aber Igor Folwill verlegt die Geschichte in einen Universit�ts-Lesesaal, l�sst Belcore als Alten Herrn mit F�chsen einer Verbindung auftauchen und verortet das �brige Personal irgendwie karikiert "akademisch". Doch schon mit dem Dulcamara-Auftritt wird das Regiekonzept beliebig, einzig der Rotwein bleibt als stimulierende Konstante.

Das B�hnenbild Stefani Klies hat dieselbe Halbwertzeit. Lesesaal-M�blierung beiseite ger�ckt, B�hne frei!

Donizettis flott-melodienreiche Komposition ist f�r das Philharmonische Orchester der Landeshauptstadt Kiel unter Alexander Stessin Material f�r unaufgeregtes Musizieren: gef�llig, aber nicht erregend - sanfter Rotwein eben.

Cornelia Zach gibt der Adina einen leicht zickigen approach, leistet damit eine erfrischende Alternative zur g�ngigen "Dorf-Intellektuellen", und singt mit weichem Timbre, perlenden L�ufen und sanften H�hen. Dem Nemorino Mario Ya Lin Zhangs bleibt darstellerisch das Vertrauen auf den Rotwein-Lieferanten, s�ngerisch seine ungemein klangsch�n-volumin�se Mittellage, doch transponiert er die strahlenden Spitzen auf seine M�glichkeiten. J�rg Sabrowskis Belcore und - vor allem! - Thomas Fleischmanns Dulcamara sind solide Rollenportr�ts ohne besondere Ausstrahlung.

Das Publikum im nahezu ausverkauften Kieler Opernhaus f�hlt sich gut unterhalten. In Pausengespr�chen wird die Zufriedenheit deutlich - nach Regie-Highlights und innovativem Musiktheater offenbar die ersehnte "Erholung". Zur selben Zeit findet im Opernhaus ein Gespr�ch mit Peter Ruzicka zu dessen "Metamorphosen" statt: offenbar sieht die Theaterleitung da keinen Interessenkonflikt seines Publikums; stattdessen befragt sie die Opernbesucher nach deren Nutzung der Info-Materialien des Hauses! (frs)


Foto: © Joachim Thode