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Düstere Ausweglosigkeit
G�nter Kr�mers Poulenc-Inszenierung findet den emotional bewegenden Ausweg
aus dem Dilemma der eher reaktion�r-katholisch-fundamentalistischen Vorlage:
in dem tief beeindruckenden Opfergang der Blanche geht es nicht um das
Prinzip des Todes als Ausweg aus einem bedrohten Leben - eben das heroisierte
M�rtyrertum - sondern um existentielle Angst, deren Gr�nde pr�sent sind.
Gottfried Pilz schafft eine gro�r�umige B�hne in tiefem Schwarz mit elektrisierenden
Lichteffekten, gro�en W�nden, die Fluchtwege weisen, aber auch Einfalltore
des Terrors sind.
Ansrine Styndyte spielt die engelsgleiche unschuldig-naive Blanche mit
tief anr�hrender Empathie; Rita Gorr, schon 1957 bei der Premiere dabei,
fasziniert als verzweifelte Priorin, Andrea Andonian ist die hin- und
hergerissene Mutter Maria in auswegloser Bedrohung, das Ensemble bietet
ein ergreifendes Beispiel f�r die M�glichkeiten der Oper als kollektiver
Ausdruck "gro�er" Gef�hle.
Rainer M�hlbach begleitet mit dem zuverl�ssigen, etwas unkonzentrierten
G�rzenich-Orchester die Poulenc-Musik im Stil des franz�sischen Erbes
mit sp�tromantischen Melismen und impressionistischer Spiritualit�t h�chst
sensibel in �bereinstimmung mit der B�hnenhandlung und den Solisten.
Im gut besuchten K�lner Opernhaus verfolgt ein konzentriertes Publikum
das intensive Geschehen gebannt - braucht nach dem ersch�tternden Schluss
die atemholenden Momente bis zum �beraus herzlichen Applaus - der sich
ganz intensiv auf Rita Gorr konzentriert. (frs)
Karten unter (0221) 221 28 400 |
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