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Fakten zur Aufführung 

G�TTERD�MMERUNG
(Richard Wagner)
23. Oktober 2003


Oper K�ln


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Brüche

Wagners Musik artikuliert Erinnerungen, Trauer, Entsetzen, Hoffnungen - und das G�rzenich-Orchester erz�hlt die Trag�die der Menschen und der leidenden Welt. Jeffrey Tate dirigiert hochsensibel, l�sst die Emotionen toben - der Trauermarsch wie ein Aufschrei - und tiefe Gef�hle lodern - Br�nhildes Schlussgesang.

Robert Carsens Inszenierung setzt auf Br�che - Br�che in der Zeit (der erste Akt in diktatorischen Zwanzigern, das Ende in einer zerst�rten Zivilisation), Br�che in den pers�nlichen Schicksalen (Siegfried mit seiner verlorenen Erinnerung, Br�nhilde mit ihren get�uschten Hoffnungen, Gunther und Hagen mit ihren unerf�llten Ambitionen).

Die B�hne von Patrick Kinmonth wirkt in ihren faszinierendem Widerspruch von Monumentalit�t (der riesige Herrscher-Schreibtisch Gunthers) und absoluter Leere am Schluss ungemein zwingend, l�sst Raum f�r existentielle Verstrickungen.

Mit Christian Franz ist ein permanent reflexionsfreier S�ldnercharakter zu erleben, souver�n im Spiel, stimmgewaltig mit vielen Facetten in den Zwischent�nen - eine hinrei�ende Vorstellung: Jayne Casselman gibt der verzweifelten Br�nhilde au�erordentliche Statut, beweist riesige Stimmkompetenz wie auch Doris Soffel als rhetorisch scheiternde Waltraute! Beeindruckend Samuel Youn als untypisch kraftstrotzender Gunther; Danie Sumegis Hagen dr�hnt etwas hohl, interpretiert den gescheiterten Retter der alten Strukturen mit gro�er Intensit�t. Ute D�rings Gutrune ist das ausweglose Opfer der gebrochenen M�nner-Welt, Oskar Hillebrandt ein fast verzweifelter Alberisch. Den drei Nornen (Dalia Schaechter, Viola Zimmermann, Friederike Meinel) und die Rheint�chter Ausrine Stundyte, Regina Richter, Joslyn Rechter garantieren ein �beraus s�ngerisches Niveau.

Die hochkar�tige Auff�hrung ist in der Oper K�ln nicht ausverkauft, das Publikum bejubelt in seiner Mehrheit das Geschehene, Geh�rte und Verstandene - schade, dass es einige Frohnaturen nicht abwarten k�nnen, ohne Applaus ihre Pl�tze so schnell wie m�glich zu verlassen. (frs)




Fotos: © Klaus Lefebvre