|

"Gesellschaftskomödie"
Von Franz R. Stuke
Manfred Trojahn komponiert zu Pirandellos Kom�die �ber sexuelle Irrungen
und Wirrungen in b�rgerlichen Verh�ltnissen eine eher konventionell verst�rkende
Musik. Die kurzen Szenen (70 Minuten insgesamt) lassen es nicht zu, Gef�hle
intensiv zu entfalten - von opernhafter Sensibilisierung ganz zu schweigen;
Prandellos bittere Gesellschaftskritik wird nicht "h�rbar". Der Versuch
von Ulrich Schulz, das Orchester auf der B�hne zu platzieren, im Hintergrund
einen abstrakten Spielraum im "verschlie�baren Kasten" zu installieren
und auf dem "Deckel" des Orchestergrabens dem Publikum nahe zu kommen,
ist optisch durchaus eindrucksvoll, scheitert aber schon an der Gr��e
von B�hne und Auditorium.
G�nter Kr�mers Comeback als K�lner Regisseur spielt mit den Figuren, bel�sst
es aber bei effektvollem Hin und Her mit durchaus "komisch-kritischen"
Personenkonstellationen - emotional intensiv wird das Potpourri individueller
Beziehungsverwechselungen jedoch nie.
Das G�rzenich-Orchester unter dem agilen J�rg Henneberger intoniert Trojahns
weitgehend eing�ngige Komposition mit erstaunlicher Perfektion, kann aber
keine Funken schlagen, da die Substanz fehlt.
Mit Melanie Walz, Thomas Mohr, Andrew Collins, Regina Richter, Daniel
Kirch, Julie Kaufmann und Martin Finke pr�sentieren sich spielfreudige
S�nger-Darsteller, die sowohl die exzeptionellen Passagen des Sprechgesangs
beherrschen als auch den ariosen Elementen Leben verleihen.
Das Publikum in K�ln reagiert gespannt, applaudiert respektvoll ohne Begeisterung.
Trojahns Kurz-Oper ist offenbar kein Fanal f�r das erwartete moderne Musiktheater.
(frs) |
 |