|

Auf "Satire" setzt Jens Pesel in
einer Inszenierung von Detlev Glanerts Grabbe-Oper: Das romantische Pand�monium
des genialen, verst�rten und gequ�lten Grabbe von Baronen, Grafen, Hofschranzen,
Kirchenr�ten, Schulmeistern und Dichterlingen wird typenhaft vorgef�hrt,
hat im teuflischen Lausejungen Gottliebchen seinen obsiegenden Erbfeind
- f�r Grabbe (1822) und Pesel Grund genug zum fast verzweifelten Lachen;
der Teufel selbst - als Oberkirchenrat von (Natur-)Wissenschaftlern analysiert
- kann zur�ck zu seiner attraktiven Gro�mutter, den Untergang erledigt
die Gesellschaft selbst.
Auf einer Schr�ge mit anlehnender Seitenwand (B�hne: Mayke Hegger) agieren
karikierend verkleidete Akteure (Kost�me: Yvonne L�tz) eher kabarettistisch
als mystisch-verfremdet wie in der Hallenser Urauff�hrung - verbreiten
beim Zusehen Spa� am Untergang. Detlev Glanert setzt in seiner Komposition
mit Instrumenteinsatz, lyrischen und dramatischen Passagen, musikalisch
umgesetzten Karikaturen und eingespielten Ger�uschen auf absolute N�he
zum vielschichtigen B�hnengeschehen.
Den Niederrheinischen Sinfonikern unter Kenneth Duryea gelingt die kaum
f�r m�glich gehaltene Umsetzung musikalisch vermittelten ironischen Humors:
energisch, abrupt wechselnd in den Tempi, Br�che zelebrierend.
Den Solisten ist die schwierige Aufgabe ausdrucksvollen Sprechgesangs
gegeben, Gelegenheit zu melodi�sem Brio gibt es kaum. Allein Barbara Cramm
hat als h�bsche Liddy die Chance zu mehr als deklamentorischer Virtuosit�t
- und der Countertenor Frank Valentin als brillierender Teufel; ansonsten:
darstellerische Klasse, stimmliche Kompetenz!
Bei der zweiten Auff�hrung in Krefeld ist das Haus eher sp�rlich besetzt
- doch die Verbleibenden sind offen begeistert. (frs) |
 |