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Fakten zur Aufführung 

LA TRAVIATA
(Giuseppe Verdi)
15. Oktober 2003 (Premiere)


Theater Krefeld



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Hoffnung auf ein freies Leben

Regisseur Alexander Schulin versetzt die Handlung seiner Traviata in die fr�hen 80er Jahre - Zeit hemmungsloser Yuppie-Partys, in der die �bers�ttigte Gesellschaft statt zum vom Libretto verordneten "Mahl", gern zu einem N�schen Koks greift.

Die Halbwelt-Society um die Edelprostituerte Violetta Val�ry (in jeder Hinsicht beeindruckend: Julia Borchert) feiert in einem karg-k�hlen Loft - ein B�hnenbild, das - in minimaler Abwandlung - in jedem Akt zu sehen ist (Bühne: Christoph Sehl). Wichtigste und spannungsvollste Einrichtungsgegenst�nde im ansonsten leblosen Raum: Drei mit einfacher Landschaft bemalte Leinw�nde, Sinnbild f�r die zur Utopie verkommenen Hoffnung Violettas auf ein anderes, "freies" Leben.

Wenn Alfredo Germont (von Beginn an stimmlich sicher, ab dem zweiten Akt auch schauspielerisch �berzeugend: Kairschan Scholdybajew) im zweiten Akt durch die Ankunft seines Vaters Giorgio Germont (Christoph Erpenbeck mit vollem, jedoch bisweilen zu ruppigen Bariton und oft emotionslosem Szenenspiel) aus dem kurzen Leben mit Violetta herausgerissen wird, werden auch die Traumbilder einer gemeinsamen Zukunft demonstrativ entfernt. Im letzten Akt l�sst Alfredo sie auch szenisch noch einmal aufleben, um der sterbenden Violetta Hoffnung zu geben - logische Konsequenz einer sensibel-durchdachten, wenn auch nicht wagemutigen Inszenierung.

Am Ende erwartete die Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung Graham Jacksons f�r ihr flottes Spiel ebenso warmer Applaus wie den offensichtlich motivierten Chor und die Statisterie der Vereinigten St�dtischen B�hnen Krefeld und M�nchengladbach und alle Solisten eines insgesamt souver�nen Ensembles. Der Regisseur lie� sich zum Schlussapplaus nicht auf der B�hne blicken - obwohl er sicherlich nicht allzu viele "Buhs" h�tte f�rchten m�ssen. (nad)


Karten unter (02151) 805 125




Fotos: © Matthias Stutte