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Exotisch-melodisch
Im exotischen Dekor (Ceylon) lassen die "Perlenfischer" (1863) ungeahnte
Melodien verstr�men. Das Gastspiel der Rum�nischen Staatsoper Jassy (eine
fast Millionenstadt) ist dabei �berzeugend.
Das Orchester unter dem abgekl�rten Corneliu Calistru folgt den gef�hlsbetonenden
Harmonien mit kollektivem Wohlklang, betont die Qualit�ten des Streicherensembles
und den virtuosen M�glichkeiten der Holzbl�ser und der sensiblen Harfe.
Anda Tabacaru-Hogeas Inszenierung verl�sst sich auf die Zelebrierung ceylonesisch-brahmanischer
Riten: wundersch�ne Tempeldamen zieren die B�hne, bewegen sich allerdings
allzu stereotyp - ebenso wie die Solisten keine Chance erhalten, wirklich
Charaktere zu entwickeln. So bleibt der Eindruck exotischer Dekoration
ohne dezidierte Botschaft.
Die Solisten k�nnen sich h�ren lassen: Mihaela Grajdeanu singt die von
Liebe bet�rte Priesterin Leila mit ausdrucksvollem Sopran, vermittelt
Gef�hle durch Gesang. Die beiden Freunde Nadir und Zurga, durch Liebe
zu Leila konfrontiert, werden stimmlich intensiv repr�sentiert. Cosmin
Marcovicis jungem Tenor fehlt noch die Konstanz und das gestaltungsf�hige
Volumen f�r einen gro�en Interpreten, doch Ciprian Mareles leichter, legatofreudiger,
phrasierungsf�higer Bariton l�sst aufhorchen! Dazu ein gesanglich pr�senter
Chor - der Auftritt der Jassy-Oper vermag zu �berzeugen.
Schade, dass es offenbar nicht m�glich ist, solche Events �berlokal zu
kommerzieren - im nahen Ruhrgebiet gibt es sicherlich viele Interessenten
f�r diese musikalisch berauschende, zu selten gespielte Bizet-Oper! Das
L�denscheider Publikum (das Kulturhaus ist nicht voll besetzt) reagiert
zun�chst verhalten, ist aber mit dem zauberhaften Duett Nadir/Zuriga eingefangen
von der Melodienf�lle Bizets. Von Herzen kommt der langanhaltende Applaus!
(frs) |
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