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Wen �berrascht schon die Opernkomik
der sexuellen Irrungen und Wirrungen alter Herren, wenn senile Fu�ballpr�sidenten
auf Weihnachtsfeiern koitieren? Da hat Donizettis "Don Pasquale" schon
Witz, wenn die urkomische Geschichte als Metapher auf den Niedergang einer
Epoche vorgef�hrt wird, durchaus mit Zuneigung f�r das Untergehende erdacht
und in Szene gesetzt von Dalia Ibelhauptaite f�r die muntere Opera Zuid
in den Niederlanden. Gideon Davcy hat dazu eine B�hne im Art-deco-Stil
entworfen, auf der ein ironisches Geschehen mit Attributen des Stummfilms
abl�uft, Charlie Chaplins Tramp als running gag - fast im Stile Monty
Pythons.
Das Limburgs Symphonie Orkest spielt dazu unter Janichi Hirokami betont
forsch, auf die Finales orientiert, bisweilen ohne die spielerische Leichtigkeit
Donizettis zu treffen.
Der Doktor Malatesta des quirligen Geoffry Dolton ist der systemver�ndernde
Strippenzieher; Henk Smits erzkom�diantischer Pasquale durchlebt die Phasen
des Abschieds vom letzten Hochgef�hl �ber die verzweifelte Resignation
bis zur belohnten weisen Einsicht ins Unab�nderliche. Der Ernesto Marcel
Reijans - mit sch�nem Belcanto-Legato - bleibt der wider alle Gerechtigkeit
absiegende Schn�sel und auch die lebenslustige Norina hat keine neuen
Perspektiven zu bieten - eigentlich hat Pasquale schon den Zeitgeist vorgegeben;
doch Jenny Grahn singt die kaprizi�se Rolle mit �u�erst stimmsch�nem Sopran!
Das aufgekratzte Publikum in Venlo tat seiner Begeisterung keinen Zwang
an; ohne Zweifel ein gro�er Erfolg f�r die internationale Opera Zuid mit
niederl�ndischem Flair. (frs) |
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