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Gez�hmt wirkt die expressive Eruption
von Sexualit�t und Gewalt in Bartoks "Blaubart" allein schon durch die
eher gediegene Interpretation von Christian Ehwald mit der Magdeburgischen
Philharmonie - sehr pr�zis gespielt, ausgesprochen eing�ngig, aber ohne
die ersch�tternden Br�che.
Die B�hne von Eberhard Matthies l�sst die verliesartige Burg ahnen, die
sich �ffnenden T�ren geben allerdings wenig Einblick in die Facetten des
Grauens: wallender B�hnennebel als See der Tr�nen.
F�r Urs Markus liegt der m�rderische Gewaltmensch wohl au�erhalb seines
Vorstellungsverm�gens, sympathischerweise muss man sagen; doch wirkt das
"Monster" auch in der Stimme wenig bedrohlich. Undine Drei�ig singt eine
von Hoffnung zu Entsetzen getriebene Judith mit gro�er Dramatik ohne Sch�rfen
als die Inkarnation der Frau als Opfer!
�berraschenderweise verzichtet die Regie der Choreographin Irene Schneider
demonstrativ auf bedr�ngende K�rperlichkeit, setzt offenbar auf invers
gerichtete Brutalit�t, und nimmt mit dieser Verlagerung dem Werk das Panische
- das sie in der vorangegangenen Choreographie von Bartoks "Wunderbarem
Mandarin" so exzellent in Szene setzte!
Hoch konzentriert, hochgespannt und vor-informiert (!) folgt das Magdeburger
Publikum, geizt am Ende nicht mit Beifall und macht sein Einverst�ndnis
mit "seinem Theater" deutlich! (frs) |
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