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Im avantgardistisch restaurierten
Mainzer Theater ist eine hochintensive Frauenstudie zu erleben: Elsa erwartet
ihre Utopie, wird entt�uscht, ger�t in Panik und begreift die Hoffnungslosigkeit
ihres Traums. Thomas Krupa setzt auf sparsame Posen und Gesten, inszeniert
eher invers-statisch, focussiert auf die unertr�gliche Traurigkeit Elsas,
die qualvoll scheitert mit ihrer zun�chst selbstbewussten Suche nach neuen
M�glichkeiten in einer verkarsteten Umwelt.
Im blauen Licht der hoffnungslosen Liebe baut Andreas Jander einen geschlossenen
Kubus mit verfremdetem (Seiten-)Blick auf die B�hnentechnik - nachvollziehbare
Metaphern f�r die Tragik Elsas von hohem �sthetischen Effekt!
Dementsprechend dominiert die beeindruckende Elizabeth Hagedorn als sehnsuchtsvoll
wartende, entt�uscht ausbrechende Elsa die Szene: eine B�hnen beherrschende
Erscheinung, gestisch hoch intensiv, mit emotionaler Stimmpr�senz und
biegsamer Phrasierung ohne jede Sch�rfe. Der Lohengrin Alexander Spemanns
bringt die H�hen fulminant, bleibt sonst eng und mit wenig Faszinosum;
das entspricht dem Rollenbild, l�sst aber Glanz vermissen. Sonja Borowski-Tudor
ist als Ortrud offenkundig indisponiert; die bewundernswerte S�ngerin
hat Probleme mit der Intonation im ansonsten so kraftvollen forte! Mit
einem �u�erst klangvollen Vadim Volkov als Heerrufer, einem souver�nen
Krzysztof Klorek als K�nig Heinrich und Elmar Andree als Telramund mit
hellem vielversprechendem Bariton hat das Mainzer Haus ein gl�nzendes
S�ngerensemble aufzubieten.
Unter der energischen Catherine R�ckwardt interpretiert das ungemein spielfreudige
Philharmonische Orchester des Staatstheaters Mainz Wagners epochales Werk
h�chst effektvoll: lyrische Streicher, brausende Bl�ser, donnerndes Schlagzeug
- bisweilen ein wenig zu bombastisch, aber immer in Bezug auf das B�hnengeschehen,
zuweilen die Statik konterkarierend.
In den Pausen sind vor dem Haus die zugedr�hnten �berlebenden des WM-Finales
zu besichtigen; im Mainzer Opernpublikum f�hlt man sich gut aufgehoben:
gespannt lauschend, sachkundig mit lang anhaltendem Applaus dankend. (frs) |
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