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Fakten zur Aufführung 

LOHENGRIN
(Richard Wagner)
30. Juni 2002


Staatstheater Mainz


ELSAS HOFFNUNG


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Im avantgardistisch restaurierten Mainzer Theater ist eine hochintensive Frauenstudie zu erleben: Elsa erwartet ihre Utopie, wird entt�uscht, ger�t in Panik und begreift die Hoffnungslosigkeit ihres Traums. Thomas Krupa setzt auf sparsame Posen und Gesten, inszeniert eher invers-statisch, focussiert auf die unertr�gliche Traurigkeit Elsas, die qualvoll scheitert mit ihrer zun�chst selbstbewussten Suche nach neuen M�glichkeiten in einer verkarsteten Umwelt.

Im blauen Licht der hoffnungslosen Liebe baut Andreas Jander einen geschlossenen Kubus mit verfremdetem (Seiten-)Blick auf die B�hnentechnik - nachvollziehbare Metaphern f�r die Tragik Elsas von hohem �sthetischen Effekt!

Dementsprechend dominiert die beeindruckende Elizabeth Hagedorn als sehnsuchtsvoll wartende, entt�uscht ausbrechende Elsa die Szene: eine B�hnen beherrschende Erscheinung, gestisch hoch intensiv, mit emotionaler Stimmpr�senz und biegsamer Phrasierung ohne jede Sch�rfe. Der Lohengrin Alexander Spemanns bringt die H�hen fulminant, bleibt sonst eng und mit wenig Faszinosum; das entspricht dem Rollenbild, l�sst aber Glanz vermissen. Sonja Borowski-Tudor ist als Ortrud offenkundig indisponiert; die bewundernswerte S�ngerin hat Probleme mit der Intonation im ansonsten so kraftvollen forte! Mit einem �u�erst klangvollen Vadim Volkov als Heerrufer, einem souver�nen Krzysztof Klorek als K�nig Heinrich und Elmar Andree als Telramund mit hellem vielversprechendem Bariton hat das Mainzer Haus ein gl�nzendes S�ngerensemble aufzubieten.

Unter der energischen Catherine R�ckwardt interpretiert das ungemein spielfreudige Philharmonische Orchester des Staatstheaters Mainz Wagners epochales Werk h�chst effektvoll: lyrische Streicher, brausende Bl�ser, donnerndes Schlagzeug - bisweilen ein wenig zu bombastisch, aber immer in Bezug auf das B�hnengeschehen, zuweilen die Statik konterkarierend.

In den Pausen sind vor dem Haus die zugedr�hnten �berlebenden des WM-Finales zu besichtigen; im Mainzer Opernpublikum f�hlt man sich gut aufgehoben: gespannt lauschend, sachkundig mit lang anhaltendem Applaus dankend. (frs)


Foto: © Struck & Krane