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Fakten zur Aufführung 

TRISTAN UND ISOLDE
(Richard Wagner)
30. Mai 2003


Das Meiniger Theater


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Fakes

Im traditionsreichen Meininger Haus - auch wegen seiner Wagner-Konnexe - ist ein zusammengew�rfeltes Publikum von Opernfreaks reichlich emp�rt, �berreagiert wie immer, wenn es meint, der Gro�meister teutonischer Weihe sei gesch�ndet worden.

Alexander von Pfeil geht von aktuellen Pers�nlichkeitsst�rungen aus, die er in Wagners Tristan findet: Depressionen, Aggressionen, Lethargie; er zeigt dazu eine Clique �berdr�ssiger Schickimickitypen aus der Foto-, Film- und Werbebranche, die zur Leidenschaft Koks und Ekstasy ben�tigen und ihren Narzismus permanent selbst inszenieren. Das Leben als Fake: die Metapher der crash cars macht's optisch klar (B�hne: Christian Wiehle). Nur. Wen interessieren die "Leiden" der happy few? Was f�r ein Aufwand f�r eine klitzekleine Botschaft! Was f�r ein Missverh�ltnis der banalen Existenzen zur epochemachenden Musik!

Das Orchester des Meiniger Theaters pr�sentiert sich in eleanvoller Perfektion, Fabrizio Ventura entwickelt einen berauschenden Klang, ohne den pathetischen Klischees aufzusitzen noch allerdings Wagner neu zu ergr�nden.

Unter den Solisten - man hat den Eindruck: ihr Spiel ist gehemmt, sie identifizieren sich nicht mir der Inszenierung - sind Joo Il Chois wuchtiger Kurwenal-Bariton sowie der souver�n-vollt�nende, dennoch nuancenreiche Mezzo der Brang�ne Khatuna Mikaberidzes hervorzuheben; Pawel Izdebskis K�nig Mark als Pate im Rollstuhl l�sst stimmliches Profil vermissen; Stephen Ibbotson ist als Karikatur des selbstzerst�rerischen Psychofalls im wesentlichen mit dem stimmlichen Durchhalten besch�ftigt und Ciarry Barthas Sopran l�sst im resignativen selbstinzenierten Ende der monstr�sen Fakes nur noch wenig Glanz versp�ren. (frs)


Foto: © Archiv