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Selten gespielt, aber nach den Triumphen
in Berlin und Essen ist Verdis Luisa Miller "repertoirereif". Das aufstrebende
"Doppelhaus" Krefeld-M�nchengladbach setzt auf die musikalische Qualit�t
und auf s�ngerische Spitzenleistungen im Kammerspiel-Gestus.
Anthony Bramall gelingt mit den Niederrheinischen Sinfonikern eine furiose
Interpretation Verdischen Ingeniums, mit viel Kontakt zur B�hne.
Es wird prachtvoll gesungen. Janet Bartolova beherrscht die �u�erst schwierige
Tessitura der Luisa brillant, Ulrich Schneider und Philip Rock singen
die V�ter mit sonorer Kraft; Mikhail Lanskoi ist ein Wurm mit Verschlagenheit
in der Stimme und Margaret Thompson eine klirrend-rachs�chtige Federica.
Und da ist ein junger Tenor als Rodolfo: bombensicher in den Spitzen,
mit enorm viel Ausdauer und blendender Italianita, vielleicht etwas hart
in den piani, aber mit wunderbarem Legato. Kairschan Scholdybajew!
Alexander Schulin inszeniert das Drama einer utopischen Liebe, konzentriert
auf die Empfindungen der leidenden Personen, anfangs expressionistische
Bewegungskunst einsetzend, die Stuhl-Symbolik �bertreibend, aber immer
die Gef�hle der Qu�lenden und Gequ�lten mitleidend.
Die abstrakte B�hne Christoph Sels arbeitet mit Vorh�ngen und auf- und
abschwingenden Wandelementen, die in ihrer Farbigkeit immer wieder neue
Spielr�ume schaffen, in denen die emotionale Handlung Ruhepunkte findet.
Ein Triumph f�r die Niederrheinische Oper, aber auch f�r Verdis nach-patriotisches
Werk.
Das begeisterte Publikum bejubelt Solisten und Orchester, feiert "ihre"
Oper in Rheydt enthusiastisch! (frs) |
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