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Fakten zur Aufführung 

H�UPTLING ABENDWIND
(Johann Nestroy)
25. M�rz 2004


Theater an der Ruhr M�lheim
(Theater im Raffelbergpark)



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"Die Wilden" - Ein Schmäh

Nestroy: Vorl�ufer von Horvath und Bernhardt, Ironisierer Wiener Kultur, Parodist g�ngiger Opern-Melodien in bissigen Complets - Urquell des Schm�h ("Mit Unterw�rfigkeit getarnte Gemeinheiten h�lt der Wiener f�r Charme und nennt das Schm�h"). Das alles ist in Paolo Magellis hintergr�ndig-ironischer Regie des "H�uptling Abendwind" emotional f�hlbar, erinnert an das Kultbuch "Papalagis" aus den 70er Jahren, verlegt den Zivilisationskonflikt auf eine S�dsee-Insel.

Die zeigt Gralf-Edzard Habben als malerisch-skurille Rundb�hne mit einem undefinierten Ozean im Hintergrund und einem Podium auch f�r das Musik-Ensemble.

Dort spielen Inken Ewertsen (Cello), Matthias Flake (Klavier) und Markus Krieger (Vibraphon) ausgesprochen klangsch�n, bringen Zitate romantischer Musik (auch von Offenbach) von ironischer Verfremdung und feuern das Ensemble zu hingebungsvoll-distanziertem Spiel.

Rupert J. Seidl ist ein wunderbar zwiegespaltener H�uptling, wird konfrontiert mit der Personage auf der S�dsee-Insel Nicola Thomas, Volker Roos, Albert Bork als Atala, Biberhahn und Arthur - allesamt von umwerfender kom�diantischer Verve. Simone Thoma als durchg�ngiger Wei�er B�r gibt den running gag, Klaus Herzog, Fabio Menendez und Steffen Reuber vervollst�ndigen die "Menschenfressersociety" - alle als hintergr�ndig-sympathiesuchende Figuren im abgr�ndigen Spiel.

Das erwartungsbereite Publikum im Theater im Raffelberg-Park erwartet offenbar "ernsthaft-reflexives Theater", vermag sich w�hrend der gesamten Spielzeit nicht der ungewohnten Form von Humor hinzugeben, anounciert aber am Schluss mit langanhaltendem Applaus Zustimmung zu dem apokryptischen Spiel. (frs)


Karten unter (0208) 59 901 - 88