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Es beginnt, wie die Bohème
erwartet wird: K�nstlerisches im unwirtlichen Raum (B�hne Anna Kirschstein),
diesmal im Hochhauskeller. Das Motiv wiederholt sich intensiv im Schlussakt;
doch der zweite und dritte Akt l�sst im �ppigen Budenzauber f�r die Entfaltung
puccinesker Musikalit�t keinen Raum. Und wenn mit Mimis Rod ein eiserner
Vorhang zu den Bohemiens f�llt, erlebt die Inszenierungsidee des M�nsteraner
Hausregisseurs Peter Beat Wyrsch ihr Waterloo: M�nner sind durch Huren
und Schutzbed�rftige �berfordert; ein Lebensabschnitt wird abgeschlossen.
Aber das ungl�ckliche Liebesdrama ger�t zur Nebensache.
Dabei spielt das Symphonieorchester der Stadt M�nster unter Christian
Vo� couragiert auf, vermittelt s�ffigen Orchesterklang. Der Kinderchor
eines Gymnasiums singt und agiert ungew�hnlich engagiert und stimmkr�ftig!
Mit Attila Wendler und Birgit Beckherrn wird das ungl�ckselige Paar Rodolfo
- Mimi kultiviert pr�sentiert. Darstellerische faux pas sind dem Regisseur
anzulasten - auch dem s�ngerisch vorz�glichen Trio mit dem souver�nen
Renatus Meszar als intensiv gesungenen Marcello.
Das �berraschend junge Publikum im opernentw�hnten M�nster ist sehr angetan
und spart nicht mit freundlichem Applaus. (frs) |
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