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Fakten zur Aufführung 

EUGEN ONEGIN
(Pjotr Tschaikowskij)
15. Oktober 2000


St�dtische B�hnen M�nster


AN PUSCHKINS GRAB

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Es beginnt betulich-spannend in einer Art Reihenhaus-Wohnzimmer der 50er Jahre plus Gummibaum nebst Einbruch einer l�rmenden Gruppe Volkes und dem Auftauchen des "Draufg�ngers" mit schw�rmerischem Dichterfreund. Mittels Oldtimer sind Onegin und Lenski bei der Larina sowie ihren T�chtern Olga und Tatjana durch die Wand eingebrochen - und es beginnt der bizarre Teil der Onegin-Inszenierung von Inga Levant (Regie), Jan Freese (B�hne) und Magali Gerberon (Kost�me): Entstehung und Ausgang des Duells bleiben im zeitlichen Irgendwo, ideell und konkret verortet am Grab Puschkins; es geht nahtlos �ber zum Ball beim F�rsten Gremin, einem jungen Schn�sel, den man nicht als Gast auf einer Fete w�nscht, Onegin verschwindet nach Tatjanas Abweisung zu Lenskis Leiche, die im Sportwagen auf ihn wartet. Schwer, sich auf das alles einen Reim zu machen; bleibt das Vergn�gen an den kommunikativen Konstellationen und deren indifferenter Permanenz - postmoderne Szenen als selbstreferentielles Spiel.
Gesungen wird in M�nster auf gutem Niveau, wenn auch das konstruierte B�hnengeschehen den t�nenden Wohlklang beeintr�chtigt. So ist Birgit Beckherrns Tatjana auch stimmlich eher "kess" als lyrisch-sentimental; ebenso geht es Renatus Meszar, dessen Zeitgeist-Onegin die Ruhe zur vokalen Entfaltung seiner kraftvoll-timbrierten Stimme fehlt.
Unter der Leitung Will Humburgs fehlt dem Orchester die Konstanz �ber die gesamte Spielzeit: beinahe chaotischen Phasen folgen Momente hochkonzentrierten Musizierens, die Dramatik in Tschaikowskijs Komposition auslotend, ohne jede flache Sentimentalit�t.
Das Sonntagsnachmittags-Publikum reagierte gelassen bis begeistert auf B�hnengeschehen, Musik und Gesang. (frs)