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Es ist schon ein Ding mit dem Musiktheater-Humor
- in M�nster gelingt's mit Hindemiths "Krebs": "Hin und zur�ck" als am�sante
Story eines Eifersuchtsmords, philosophisch �berh�ht durch den "Gelenk-Weisen",
der erkl�rt, dass es einerlei sei, ob der Mensch erst geboren wird und
dann stirbt - oder umgekehrt. Bendikt Bormann inszeniert im Comic-Stil
mit Anleihen an Tim und Struppi und blendenden Gags - auf der ironisierenden
farbenfrohen B�hne von Pia Oertel.
Mitglieder des Theater-Jugendorchesters M�nster begleiten unter Andreas
Wolf lebendig, mit Gef�hl f�r Hindemiths musikalischen Witz! Dieser "Minutenoper"
aus den Zwanziger Jahren geht Bernsteins "Trouble in Tahiti" voraus: ein
knappes St�ndchen amerikanische Mittelstandskritik mit Eheproblemen, Bez�gen
zu Kitsch-Filmen und Hollywood-Erotik.
Bernsteins lustvolle Anspielungen auf Film-Musik, Jazz und Musicals werden
vom Theater-Jugendorchester eher martialisch pr�sentiert. Im engen Rahmen
des Kleinen Hauses wirkt der Orchesterklang - immerhin 50k�pfig - allzu
brachial; es mangelt an sensibler Kommunikation mit den Solisten, die
bewusst zur�ckhaltend intonieren.
Veronika Waldner und Christian Grygas unterspielen die Ehedifferenzen
des jungen Paares, vermeiden den m�glichen �bergang von rezitativem Sprechgesang
zur arienhaften Bravour. Suzanne MacLeod, Mark Bowman-Hester und Donald
Rutherford spielen im Stil der Comedian Harmonists den kommentierenden
Chor.
Neben sparsamen Requisiten bestimmen b�hnenweite R�ckprojektionen von
Architektur im Stile "der B�hm" die Szene: hyperrealistische Optik verst�rkt
Bernsteins musikalische Verweise - eine wunderbar ironische Umsetzung
von Textidee und musikalischen Eklektizismen!
Bei der Premiere verfolgen die "Fans" des Jugendorchesters das Geschehen
mit engagierter Aufmerksamkeit und sparen nicht mit berechtigtem Applaus!
(frs) |
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