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Fakten zur Aufführung 

PARADISE LOST
(Krzystof Penderecki)
30. November 2001 (Premiere)


St�dtische B�hnen M�nster


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Penderecki nennt seine musikalisch-theatrale Umsetzung von John Miltons "Paradise lost" in Anlehnung an die Anf�nge der Oper "Rappresentazione" - und das ist gut so! Sind Hauptelemente des S�ndenfall-Geschehens doch die Musik, interpretiert durch Ch�re und Solisten. Kriege, Brudermord, Qualen werden von Adam und Eva als Erfolge Satans vision�r erlebt. Peter Beat Wyrsch inszeniert zun�chst mit imaginativen Bildern elementarer Kraft (B�hne: Gralf-Edzard Habben), verf�llt im Verlaufe des Abends mehr und mehr in einen p�dagogischen Realismus, dem alle Imagination des Mysteriums abgeht. Platte Konkretisierungen lassen es nicht zu, das intellektuell Unbegreifliche als Glaubensbotschaft zu vermitteln - ganz abgesehen von der unheilvollen Faszination des Einbruchs des B�sen in die Entwicklung der Menschen.

Pendereckis Musik mit einer chromatischen Grundtendenz, bereichert durch Bach- und Wagnerzitate, intensiv wirkungsvoll und emotional nachvollziehbar, wird vom Symphonieorchester der Stadt M�nster unter Christian Vo� (kurzfristig den erkrankten Will Humburg ersetzend) pr�zis und ergreifend-perfekt interpretiert.

F�r das S�ngerensemble hat Penderecki keine ad�quaten Angebote bereit: es bleibt beim holprigen Sprechgesang, Dissonanzen bleiben Selbstzweck, die Umsetzung f�r den "singenden Menschen" findet nicht statt. Mit Stefan Adam als Satan sowie Radoslaw Wielgus und Birgit Beckherm als Adam und Eva stehen die Protagonisten vor unl�sbaren Problemen; Mario Brell - endlich wieder auf der B�hne! - gibt dem Beelzebub tenorale Abgr�ndigkeit; die Ch�re beeindrucken durch oratorienhafte Kraft.

Das M�nsteraner Publikum verfolgt das Geschehen hochkonzentriert, interpretiert offenbar assoziativ und beendet die Derniere mit warm-empfundenen Applaus. (frs)