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Fakten zur Aufführung 

WOZZECK
(Alban Berg)
6. Juni 2004 (Premiere)


St�dtische B�hnen M�nster



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Zerstörte Philosophie

Wozzeck; der autistische Weltendeuter, verzweifelt an der ignoranten Umwelt. Diese verst�rend mitleidend erlebbare Konzeption vermittelt Peter Beat Wyrsch in distanziert-intensiven Situationen.

Herbert Kapplm�llers transistorische B�hne - mit gestapelten offenen Containern zu beiden Seiten, Graben und Steg dazwischen und einem Gro�bild der apokalyptischen Reiter D�rers dahinter - bietet kommunikative R�ume f�r qu�lend bedr�ngende Szenen.

M�nsters Theater bietet ein hochklassiges Ensemble auf: sowohl Stefan Adam als selbstzerst�rter Philosoph Wozzeck als auch Ines Krome als unverstanden-lebenshungrige Marie leisten darstellerisch Bewegendes setzen stimmlich existentielle Emotionen um. Gleiches gilt f�r Anke Kempes als forschungsidiotischen Doktor, Mark Bowman-Hester als zynischen Hauptmann und Markus Petsch als geilen Tambourmajor. B�sartige Karikaturen gesellschaftlicher Prototypen bev�lkern die Szene, treiben den hilflos fl�chtenden Wozzeck in die Katastrophe: Eine au�ergew�hnlich dichte und kompetente Ensembleleistung!

Der Star des M�nsteraner Wozzeck ist Will Humburg: bei seiner letzten Premiere in M�nster gelingt es ihm wieder, das Symphonieorchester M�nster zu bewundernswerten Leistungen zu f�hren: Vermittlung atonaler, tonaler und freier Rhythmen, prononcieren des Wechsels von sensiblen Soloinstrumenten zu vollt�nenden Tutti, pr�zis geleitete Crescendi ohne l�rmende Effekte, gro�artig ausgebreitete Intermezzi, die h�rbar werden lassen, dass Bergs Geniestreich zum "Klassiker" moderner Musik werden konnte.

In M�nster ist das Haus nicht voll besetzt - aber die Aufmerksamkeit ist gespannt, die Begeisterung riesig, und der Abschied Humburgs ist f�r viele offenkundig ein schmerzlicher Verlust. (frs)


Karten unter (0251) 41 467-100


Fotos: © Michael Hörnschemeyer