|

Da wirbeln sie in knallbunten sexy
Kost�men �ber die B�hne und haben nichts anderes im Sinn als Objekte der
Begierde zu suchen. Man f�hlt sich erinnert an Szenen aus Formans "Amadeus"-Film
und an Woody Allens Sex-Neurotiker. Anthony Pilavachi inszeniert entsprechend
bukolisch, durchaus ironisch mit zahlreichen Verweisen - ein vergn�gliches
Beispiel f�r den kommunikativen Umgang mit dem "offenen Kunstwerk"! Dazu
geh�rt auch der nachdenkliche Schluss mit der alleingelassenen Gr�fin
unter dem Baum im Herbstlaub.
Alexander Rumpfs musikalische Interpretation mit dem lebendigen Oldenburgischen
Staatsorchester entspricht diesen Vorstellungen: keine �therischen Kl�nge,
vielmehr strukturierte Heiterkeit.
Entsprechend singt und agiert das Ensemble: mit Paul Brady (Graf) und
Selcuk Lara-�zer (Figaro) gibt es ein stimmkr�ftiges Macho-Duell zu erleben;
die Suanna Nina Bubacher ist weder handlungstreibend noch blo�es Opfer
m�nnlicher Begierden - sie agiert und leidet lustvoll; der Gr�fin Magdalene
Sch�fers h�tte man bei aller Spielfreude ein wenig mehr "Schmelz" gew�nscht
- und die �brigen Figuren, einschlie�lich des eindimensional angelegten
Cherubino von Alexia Basile, gerieten offenbar gewollt zur chargierenden
"Volksbelustigung".
Die "Oldenb�rger" im vollbesetzten Haus erleben das turbulente Geschehen
in aufgekratzter Stimmung; Szenenapplaus und Schlussbeifall sind eine
Liebeserkl�rung an das kregle Theater!
Und noch etwas: Das Oldenburger Theater verzichtet auf volumin�se Programmhefte,
gibt Leporellos mit Besetzungszettel, indifferenter Inhaltsangabe und
einem interpretierenden Choderlo de Laclos-Text kostenlos aus, es fehlen
ein paar Worte des Regisseurs! (frs) |
 |