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Fakten zur Aufführung 

UN BALLO IN MASCHERA
(Giuseppe Verdi)
8. Oktober 2004


Theater Osnabrück



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Spiegelungen

Spiegelungen, Masken und die Zeile "Morgen bin ich tot" machen es klar: der Theaterk�nig Riccardo sucht den Tod; sein alter ego Oscar h�pft im Spiegel-Kost�m umher und vermittelt die Ambivalenz von zerstrittener Gesellschaft und todessehns�chtigem K�nig. Es geht um die Absage an ein Leben ohne Liebe. Thilo Reinhardt inszeniert abseits g�ngiger Verdi-Interpretationen, bezieht sich mit dem B�hnenbildner Hans-Joachim Schlieker auf epochemachende Vorbilder � la Dew/Pilz: Ulrica auf dem Elektroherd (wie eine Sex-Hausfrau) in neon-umrahmender B�hne nebst T�r in schwarzen R�umen.

Die S�ngerdarsteller belegen das hohe Niveau des Osnabr�cker Hauses: Ricardo Tamura vermittelt Verdi-Gesang mit viel Emotion; Karen Fergurson singt eine Amelia mit sicherer Intonation, l�sst allerdings die Innerlichkeit vermissen; George Gagnidze gibt einen Renato mit souver�nem Bariton; Inis Maria Kotzian brilliert als Oscar und Ligita Ciuri l�sst einen agressiven Alt h�ren. Doch fehlt allen Stimmen die letzte emotionale Delikatesse.

Das Osnabr�cker Symphonieorchester teilt sich im letzten Akt in Bl�ser hinter der B�hne, Violinen auf der B�hne und Streicher im Graben. Das klingt beeindruckend - besser als der etwas sch�ttere Gesamtklang.

Im schwach besetzten Theater sind die f�r Osnabr�ck �blichen murmelnden und tuschelnden Zuschauer st�rend, doch feiern sie - berechtigterweise! - "ihr" Ensemble f�r eine gro�e Auff�hrung. Symptomatisch f�r provinzielle Enge der Kommentar eines Unbelehrbaren: "Der Regisseur geh�rt in die Forensik." Es ist schon nicht leicht, in Osnabr�ck Musiktheater zu machen. (frs)


Karten unter (0541) 323 33 14






Fotos: © Jeffrey Delannoy