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Fakten zur Aufführung 

IM WESTEN NICHTS NEUES
(Nancy Van de Vate)
4. Dezember 2003


St�dtische B�hnen Osnabr�ck



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Antikriegs-Oper

Paul B�umer und die �brigen Jungen aus Remarques aufw�hlendem Antikriegs-Roman erleben als traumatisierte Alte im Siechenhaus ihre zerst�renden Erlebnisse des Ersten Weltkriegs. Thomas M�nstermann inszeniert hochintensiv: eine verlorene und bewusst geopferte Generation wird in extremen Situation vermittelt, ohne die �blichen B�hnenklischees (Videoeinspielungen von Kriegsszenen oder �hnliches) zu benutzen.

Der karge, abweisende Raum von Jan Bammes verst�rkt mit beklemmenden Elementen (Rollst�hle als Sch�tzengr�ben, Sofa als Bombentrichter) und torsohaft sichtbaren "Beobachtern" oberhalb des Palfonds die emotional zwingende Botschaft der Sinnlosigkeit des Kriegsopfers.

Nancy Van de Vates Libretto komprimiert Remarques Jahrhundertwerk auf existenzielle Szenen, ihre Komposition begleitet diese elementaren Geschehnisse emotional bewegend, experimentiert nicht mir intellektuellen Kompositionsinnovationen, erinnert vielmehr an klassische Filmmusiken von Korngold, Rota, Herrman, gibt allein dem "Helden" die Chance zu s�ngerischer Vermittlung (vielleicht w�re ein Melodram - Sprache mit Musik - die angemessenere Form).

Das Osnabr�cker Symphonieorchester unter Hermann B�umer intoniert dramatisch angemessen, h�lt die inverse Spannung im Zusammenspiel der Instrumentengruppe permanent, vermittelt das Menschheitsdrama als quasi sinfonische Dichtung.

F�r das Osnabr�cker Publikum wird die Oper zum Hauptwerk des Sohnes ihrer Stadt offensichtlich zum Opern-Event: im gut besetzten Haus werden die Abl�ufe offenbar gebannt verfolgt, doch nach anderthalb Stunden ungewohnten Formen �u�ert sich beim Verlassen des Theaters doch viel n�rgelndes Unverst�ndnis. Aber immerhin: die Welturauff�hrung lockt Menschen ins Theater, von denen vielleicht mancher zum Nachdenken gebracht wird. (frs)